Es wird Herbst
Nachdem der Sommer lange Zeit viel zu warm und viel zu trocken war, ist es nun gleich wieder ziemlich frisch geworden.
Das Obst im Garten ist reif und ohne Helm getraut man sich kaum noch durch den Garten zu gehen ;-).
Vom über achtzig Jahre alten Birnenbaum, der inzwischen irgendwas zwischen zehn und fünfzehn Meter hoch ist, fallen Birnen ohne Ende runter und machen aus der Wiese eine Streuobstwiese.
Alles, was irgendwie mit Leiter und Obstpflücker erreichbar war, ist geerntet und wird gerade zu Saft verarbeitet. Aber oberhalb der Erreichbarkeitsgrenze hängen noch massig Birnen, an die man nur mit einer Hebebühne oder Feuerwehrleiter käme – schade drum, aber dieser Aufwand rechnet sich beim besten Willen nicht. Und so bleibt einiges liegen und der Rest landet auf dem Kompost.
Bevor ich das heute erledigt habe, habe ich mir mal die Kamera geschnappt und mich bei 13°C auf die nasse Wiese gelegt…
Alle Fotos sind unbearbeitet und „aus der Hand“ geknipst, für die Arbeit mit nem Stativ fehlt mir einfach gerade die Geduld ;-).



Letzte Ruhe
Heute hat unser Dicker seine letzte Ruhe gefunden. Im Garten, direkt neben einem seiner Lieblingsliegeplätze.
Am allerliebsten lag er ja direkt am Gartentor, hat mit der Schnauze direkt darunter gelegen und auf die Straße geschaut, um ja nichts zu verpassen.
Mancher mag jetzt sagen, was soll der ganze Zirkus? Aber er gehörte zur Familie. War für uns wie ein Kind. Wer noch nie einen Hund hatte, kann das nicht verstehen.
Den Besen vor dem „Grabstein“ hat er immer durch den Garten geschleppt und dann genüsslich auf dem Stiel herum gekaut. Und noch einmal kommen die Erinnerungen an die gemeinsamen neun Jahre hoch. An die guten und die weniger guten Erinnerungen. Möge er jetzt im Hundehimmel seinen Spaß haben. Run free, Tango!



Abschied
Nach fast neun Jahren mussten wir uns leider von einem lieben Familienmitglied verabschieden :(.
Neun Jahre lang begleitete uns unser Tango, ein Australien Shepherd Rüde. Es war nicht immer einfach mit ihm und es hat lange gedauert, bis wir erkannt haben, wie er „tickt“ und uns auf ihn eingestellt hatten.
Weihnachten 2013 kam er im zarten Alter von vier Monaten zu uns. Und nein, er war kein Weihnachtsgeschenk für irgend jemanden. Er war der letzte Welpe aus seinem Wurf, der noch kein neues zu Hause gefunden hatte. Eigentlich wollten wir ihn nur mal zur Probe mit nach Hause nehmen und schauen, wir er sich mit unserer, damals schon recht betagten Hündin Blitzi verträgt. Das lief so gut, das er gleich bei uns bleiben durfte.
Was mich damals sehr verwundert hat, war, dass er ohne zu zögern mit uns gekommen ist, ohne zu fremdeln mit Schwung ins Auto sprang, als hätte er schon ewig zur Familie gehört und als wäre es das normalste auf der ganzen Welt.
Da war er also. Im Nachhinein gesehen war er ein Traumhund, auch wenn er uns am Anfang ziemlich Stress bereitet hat und wir Unmengen an Geld für Hundetrainer ausgegeben haben. Er war jeden einzelnen Cent wert und wir trauern keinem davon nach.
Was auch immer wir mit ihm veranstaltet haben, er war mit 150 Prozent dabei, ob beim Dogscooter fahren oder beim Mentrailing, er hat sein Ding gemacht und hatte Spaß daran. Von sich aus schnappte er sich den Autoschlüssel, wenn wir nach Hause kamen und trug ihn ins Haus, er brachte die Zeitung rein, trug diverse Gartengeräte von der kleinen Schippe bis zur (leeren) zehn Liter Gießkanne und freute sich wie Bolle, wenn er etwas für uns tun konnte.
Egal, was man von ihm verlangte, er begriff es sofort und tat es, ob er für ein Video eine Tasche tragen sollte oder über ein Brett balancieren, oder, oder, oder… es hat ihm einen Heidenspaß bereitet, mit uns etwas zu tun.
Nur eines konnte er beim besten Willen nicht: außerhalb des Grundstücks „ordentlich“ an der Leine laufen. Immer war irgendetwas zu sehen oder zu untersuchen oder zu regeln. Aber das war auch seine einzige Schwäche und es hat lange gedauert, bis wir uns daran gewöhnt hatten und es so akzeptiert haben.
Und kuscheln wollte er. Am liebsten von früh bis spät. Das forderte er regelmäßig ein und er bekam seine Streicheleinheiten natürlich.
So viele Erinnerungen. Und er fehlt jeden Tag. Es ist keiner mehr da, der am Gartentor wartet, bis man nach der Arbeit nach Hause kommt und sich dann freut, wenn er die Hausschuhe bringen darf. Auch wenn es mitunter die falschen waren… 😉
Drei Jahre später bekam Tango (Blitzi hatte uns inzwischen auch verlassen 🙁 ) eine neue Gefährtin. Vom ihrem ersten bis zu seinem letzten Tag bei uns, durfte sie alles mit ihm machen – vom Zwicken bis zum Futter klauen. Nicht umsonst bekam sie von uns den Spitznamen „Nervzwerg“ ;-). Gemeinsam waren sie ein Dreamteam. Tango ertug ihre Allüren stoisch. Und jetzt fehlt er ihr auch – keiner mehr da, mit dem sie toben und den sie necken kann.
Irgendwann im Frühjahr bemerkte ich beim Kuscheln eine kleine Beule unter seinem Fell. Am Anfang nahmen wir es nicht so ernst, unsere Hündin hatte das seinerzeit auch und es erwies sich später als ein relativ harmloses Lipom. Auch verschiedene Tierärzte vermuteten nichts gefährliches. Leider ein Irrtum, aber man kann niemandem einen Vorwurf machen. Krebs ist halt ein tückisches Ar***loch. 🙁
Aber das wussten wir damals natürlich noch nicht. Das Ding wurde jedenfalls größer und irgendwann begann unser Dicker, daran zu kratzen und zu knabbern. Das war Anfang Juni.
Wir hatten uns schon vorher in der Tierarztpraxis kundig gemacht, dort war das Problem bekannt und wir vereinbarten natürlich umgehend einen OP-Termin. Die OP verlief gut, aber die Narbe wollte lange nicht abheilen – klaglos ertrug unser Dicker jeden Arztbesuch und er war dort auch bald der Praxisliebling.
Zwischenzeitlich hatten wir auch den Laborbefund bekommen, der uns unendlich traurig machte – ein aggressiver Krebs ohne Chance auf Heilung.
Sechs Wochen nach der OP war die Wunde endlich verheilt und es gab seinem Befinden nach keinen Grund zur akuten Sorge. WIr freuten uns auf eine Woche Urlaub. Doch dann ging es ihm von einem Tag auf den anderen plötzlich viel schlechter und er begann, Blut zu husten. An dem Tag, an dem wir eigentlich in den Urlaub aufbrechen wollten (wir hatten uns am Vorabend schon entschlossen, nicht wegzufahren!).
Das war dann der Punkt, an dem wir uns entschieden haben, ihn nicht leiden zu lassen und ihn über die Regenbogenbrücke ziehen zu lassen. Vorher bekam er natürlich nochmal alles, was er gern hatte. Von
einem Stück Eis bis zu einem Löffel Eierlikör.
So ging er von uns. Ganz ohne Stress und hoffentlich ohne jeden Schmerz auf seinem Lieblingsliegeplatz im Garten. Und nun ist er wieder bei uns und bekommt seine letzte Ruhe direkt neben seinem Lieblingsplatz – direkt bei uns.
Und jetzt kommen jede Menge Erinnerungen an einen Prachtkerl! Und ich glaube, so einen tollen Hund bekommt man nur einmal im Leben. Er lebt in unseren Herzen weiter.























300km mit dem Rad durch die Oberlausitz
Etappe 6 von Bernbruch zurück nach Hoyerswerda
Die letzte Etappe führte uns zunächst wieder etwas zurück in die Gegenrichtung ;-). Aber Kamenz wollten wir uns schon noch anschauen, bevor es wieder in Richtung Heimat ging.
So ganz spektakuläre Sachen gab es auf dem Weg heute bis auf die Fahrt durch das Dubringer Moor nicht. Aber es kam uns auf unserer Tour ja vor allem auf das ganz entspannte Radeln an. Und das heute bei Kaiserwetter, es war schon fast zu warm ;-).
Ganz pünktlich und entspannt ging es mit der S-Bahn ab Hoyerswerda wieder zurück nach Hause.








300km mit dem Rad durch die Oberlausitz
Etappe 5: Von Großdubrau nach Bernbruch
Die vorletzte Etappe war entfernungsmäßig wieder etwas länger. Wir starteten ausgeruht nach einem leckeren Frühstück. Wie immer war nicht das Ziel, möglichst schnell voran zu kommen, sondern möglichst viel zu sehen.
So war als erstes Zwischenziel das sehr schön renovierte Schloß Milkel geplant. Schloß und Park befinden sich in Privatbesitz, man durfte den Park aber betreten und sich alles anschauen. Sehr sehenswert!
Nach einer ausgiebigen Besichtigung ging es dann weiter in Richtung Neschwitz. Auch dort gibt es ein schönes Barockschloss und einen gepflegten Park zu entdecken. Außerdem gibt es nicht weit entfernt einen Bäcker, bei dem man sich mit lecker Gebäck und Kaffee stärken kann.
Anschließend führte uns die Tour noch auf den Friedhof von Ralbitz. Wenn man in der Gegend unterwegs ist, sollte man die Kirche und den Friedhof unbedingt gesehen haben. Das besondere an diesem Friedhof: alle Gräber sind bis auf wenige Details, z.B. die Bepflanzung in unterschiedlichen Farben und die Gestaltung der Grabkreuze, gleich. Man kann sich seine Grabstelle auch nicht aussuchen und es gibt keine Familiengräber. Beerdigt wird dort streng chronologisch – einfach der Reihe nach. Stirbt jemand, wird er im nächsten Grab in der Reihe beigesetzt. Das ist schon ziemlich einzigartig.
Direkt in der Nähe gab es dann auch einen kleinen Picknickplatz, den wir für eine ausgiebige Pause vor der finalen Etappe nach Bernbruch nutzten.









300km mit dem Rad durch die Oberlausitz
Etappe 4: Von Kleinsaubernitz nach Großdubrau
Wettertechnisch begann der Tag so, wie der vorangegangene endete. Sprich: leichter bis mittlerer unangenehmer Nieselregen und Wind. Nicht schön, nicht zu ändern, aber wir mussten und wollten ja weiter.
Unser Weg führte uns heute etwas weg vom Froschradweg in Richtung Bautzen. Des Wetters wegen fuhren wir zunächst ohne größere Pausen direkt bis zum Bautzener Stausee. Dort ergab sich die Möglichkeit, im Imbiss am Klettergarten eine Pause im Trockenen zu machen.
Zwischenzeitlich hörte es zum Glück auf zu regnen, so dass wir uns in Richtung Bautzener Zentrum auf den Weg machten und uns die Innenstadt ansahen. Leider reichte die Zeit nicht für eine ausgiebige Stadtbesichtigung, denn wir hatten ein gutes drittel Strecke noch vor uns. Also gab es ein abschließendes Leckerchen im Eiscafé und dann ging es weiter in Richtung Großdubrau.










300km mit dem Rad durch die Oberlausitz
Etappe 3: Von Rothenburg nach Kleinsaubernitz
Am dritten Tag unserer Tour starteten wir wie immer gegen 9:45Uhr von Rothenburg aus in Richtung Kleinsaubernitz. Wettertechnisch hofften wir, noch trocken am Ziel anzukommen, aber leider wurde daraus nichts. Erste kleine Sehenswürdigkeit war eine Wasserscheide im Rothenburger Ortsteil Geheege. Dort teilt sich ein Bach. In der einen Richtung fließt das Wasser über Neiße und Oder in die Ostsee, in der anderen Richtung über Spree, Havel und Elbe in die Nordsee. Ein hübsch gestalteter Rastplatz nebenan lädt zum Verweilen ein. Für uns war es aber noch zu zeitig für eine längere Pause.
Die gönnten wir uns erst in Niesky. Eine Freundin empfahl uns dort eine Pause in einem Café zu machen, weil es dort das „weltbeste Softeis“ geben soll. Dafür nahmen wir gern einen kleinen Umweg in Kauf, obwohl es uns des Wetters wegen eigentlich eher nach Glühwein als Eis war. 😉
Nach dem Stopp im Café hieß es dann erstmal wetterfeste Ausrüstung anlegen, denn zum kalten Wind hatte sich inzwischen auch noch Regen gesellt. Wir sind zwar nicht aus Zuckerguss, aber kalter Wind und Regen sind so ziemlich das letzte, was man sich auf so einer Tour wünscht. Zumal die heutige Etappe quasi die Königsetappe war, was Streckenlänge und Höhenmeter betraf. Von Niesky aus ging es nämlich straff nach Süden, über die A4, in Richtung Königshainer Berge, danach wieder nach Norden und erst dann in Richtung Kleinsaubernitz. Abkürzen kann schließlich jeder 😉 .
Jedenfalls kamen wir, je nach Ausrüstung, mehr oder weniger nass und durchgefroren am Quartier an. Aufwärmen war das Gebot der Stunde, keinem war es nach dieser Tour nach einem Spaziergang durch den Ort.






300km mit dem Rad durch die Oberlausitz
Etappe 2: Von Bad Muskau nach Rothenburg

Am zweiten Tag unserer Radrunde durch die Oberlausitz besichtigten wir zunächst das Neue Schloss. Radfahren mit Gepäck ist ja prinzipiell nicht so schlimm. Blöd ist es nur, wenn man ein Museum oder ähnliches besichtigen möchte. Entweder teilt man sich zur Besichtigung in zwei Gruppen auf (kostet Zeit) oder einer Verzichtet auf den Besuch und passt auf das Gepäck auf. Hat halt alles so seine Vor-und Nachteile.
Schien am Anfang noch die Sonne und machte die Wartezeit draußen erträglich, zog es sich im Verlauf der Zeit immer mehr zu und es wurde kalt und windig. Aber wir Aufpasser sind ja keine Schönwetter-Radler ;-).
Irgendwann war die Truppe jedenfalls durch mit dem Museumsbesuch und wir starteten unsere Tour auf gepflegten Radwegen entlang der Neiße.

Unser Weg führte uns über etwa 46 Kilometer fast immer an der Neiße entlang. Nur auf dem letzten Stück ging es etwas weiter weg vom Neißeradweg mehr durchs Grüne ;-). Interessant war unterwegs der Halt an einer Stelle, an der früher mal eine Sprungschanze stand. Man möchte es kaum glauben, aber es war tatsächlich so. Die Sprungschanze ist weg, aber dafür lädt jetzt ein hübscher überdachter Platz zur Pause ein. Und nebenbei kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren. Nach diversen Zwischenstopps an mehr oder weniger interessanten Sehenswürdigkeiten erreichten wir schließlich ein kleines, verschlafenes Örtchen namens Rothenburg. Wir hatten den Eindruck, dass dort schon ab 16:00Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden ;-). Kaum ein Mensch zu sehen, alle Straßen wie leergefegt.
In der Pension wurden wir aber herzlich empfangen und anschließend spazierten wir noch etwas durch die Stadt. Erstes Ziel war nach der Empfehlung im Hotel der Stadtpark. Danach ging es weiter in Richtung des ehemaligen Bahnhofs. Als bekennender Eisenbahner und Bahnfan musste das Areal natürlich besichtigt werden. Einige alte Güterwagen erregten unsere Aufmerksamkeit und während wir sie begutachteten rumpelte auf dem Nachbargleis irgend ein Gefährt heran. Was es war, konnten wir wegen der Wagons nicht sehen, aber als wir neugierig um die Ecke lugten, sahen wir einen „Eisenbahn-Polo“ und staunten darüber nicht schlecht. Einen zum Schienenfahrzeug umgebauten VW Polo sieht man schließlich nicht alle Tage. Und es dauerte auch nicht lange, bis wir mit den Insassen dieses „Nebenfahrzeugs“ ins Gespräch kamen und sogar zu einer Führung durch den ehemaligen Lokschuppen eingeladen wurden.
So erfuhren wir interessante Details zur Geschichte der Bahnstrecke und des Bahnhofs und weil wir die „hochgeklappten Bürgersteige“ 😉 ansprachen, sogar noch viel interessantes über die Stadt Rothenburg.











Etappe 2 von Bad Muskau nach Rothenburg
300 Kilometer mit dem Rad durch die Oberlausitz
Aktivurlaub mit dem Rad – diesmal sechs Tage und dreihundert Kilometer durch die Oberlausitz. Urlaubsplanung in Zeiten von Corona sind definitiv ziemlich schwer, zumal wenn der Teilnehmerkreis die eigene Familie weit übersteigt. Deshalb an dieser Stelle den beiden Organisatoren Petra und Kurt einen großen Dank!
Aber nun zu unserer Tour. Geplant war eine Runde, die sich in weiten Teilen am Froschradweg in der Oberlausitz orientiert. Kleinere Abstecher zu besonderen Sehenswürdigkeiten wurden spontan in die Tour eingeplant. Start war am Ostermontag in Leipzig. Von hier aus kommt man zurzeit noch * kam man bequem und ohne lästiges Umsteigen mit der S-Bahn nach Hoyerswerda. Mit acht Fahrrädern inklusive Gepäck für sechs Tage wäre das nämlich bedeutend schwieriger, zumal es auf vielen Bahnhöfen keine Aufzüge zu den Bahnsteigen gibt – bestes Beispiel ist Hoyerswerda selbst. Wer dort mit schwer beladenem Pedelec versucht hat zum Zug zu kommen, weiß wovon ich rede. Und selbst mit Aufzug wären knappe Umsteigezeiten kaum zu schaffen, weil die meisten Aufzüge so klein sind, dass nur ein Rad hinein passt. Bei acht Rädern dauert das :-(.
*Aktuell gibt es keine durchgehende Verbindung von Leipzig nach Hoyerswerda mehr – vermutlich sind Bauarbeiten der Grund.

Etappe 1: Hoyerswerda – Bad Muskau
Die erste Etappe führte uns nach der Ankunft in Hoyerswerda über etwa 47 Kilometer nach Bad Muskau. Unterwegs gab es viele Möglichkeiten, eine Pause einzulegen. Inzwischen sind die Karten von Openstreetmap so gut, dass fast alle Plätze mit „Futterkrippe“ eingezeichnet sind und man die Tour entsprechend planen kann. Nur eine Online-Reservierungsmöglichkeit fehlt noch ;-). Bei schönem Wetter sind die meisten Rastplätze oft schon besetzt, besser, man hat die Picknickdecke dabei ;-).
Highlight des Tages war der Besuch des Kromlauer Parks. Leider waren wir für die Rhododendronblüte im Park mindestens drei Wochen zu früh dran, aber der Park ist immer einen Besuch wert!



Etappe 1 von Hoyerswerda nach Bad Muskau
Nach der Ankunft in Bad Muskau brachten wir zuerst das Gepäck in die Unterkunft und starteten dann einen gemeinsamen Spaziergang durch den Bad Muskauer Park. Schloss und Park hatte ich zuletzt vor mehr als 40 Jahren gesehen. Damals stand vom Schloss nur noch die ausgebrannte Ruine und es war ein ziemlich trauriger Anblick. Inzwischen wurde das Schloss komplett neu aufgebaut und auch der Park sieht deutlich besser aus, als damals ;-).
Fehlerbehebung am Ultimaker3
Nachdem mein Ultimaker3 nun mehrere Monate ungenutzt in der Ecke stand, weil irgendwie kaputt, hatte ich mich vor einigen Tagen daran gemacht, die Störung (Düse verstopft, Filament in der Zuführung fest) zu beheben und die Ursache für die immer wiederkehrenden Probleme zu finden.
Das Problem: Die ersten Layer wurden anstandslos gedruckt, doch nach einiger Zeit kam kein Filament mehr raus. Und das an jedem, der beiden Druckköpfe. Zuerst musste ich den kompletten Druckkopf zerlegen, weil sich das noch darin befindliche Filament weder vor, noch zurück bewegen ließ. Das allein war schon eine ziemlich nervige Fummelei, dazu noch die Zuführungsschläuche abfummeln und, und, und…
Zwischenzeitlich dachte ich über die Ursache für den ständigen Filamentstau nach. An der Heizung konnte es nicht liegen, die ersten Layer wurden ja immer astrein gedruckt, die Druckköpfe selbst waren auch nicht das Problem, denn ein extra neu bestellter Druckkopf verursachte das gleiche Problem. Also befragte ich die große Suchmaschine mit den sechs Buchstaben und fand nach dem Lesen mehrerer nicht relevanter Artikel den, der exakt mein Problem beschrieb.
Im Druckkopf befinden sich drei Lüfter, einer an der Front (den klappt man beim Wechsel eines Druckkopfes runter) und zwei seitlich. Im vorliegenden Fall war der vordere Lüfter defekt. Dieser Lüfter läuft ständig und soll die Erwärmung des Druckkopfes begrenzen. Ist er defekt, führt das dazu, dass sich der in Betrieb befindliche Druckkopf im Lauf der Zeit immer stärker erwärmt. Dadurch wird das Filament im oberen Bereich zu weich und durch den Schub vom Extruder wird das weiche Filament an dieser Stelle immer mehr gestaucht, so dass durch die Vergrößerung des Filamentdurchmessers eine Verstopfung entsteht und irgendwann kein Filament mehr in der Druckdüse ankommt. In der Folge „raspelt“ die „Stachelwalze“, die das Filament durch den Zuführungsschlauch zum Druckkopf schiebt, das Filament, welches sich ja nun nicht mehr in Richtung Druckkopf bewegen lässt regelrecht ab, so dass es sich nun auch nicht mehr entfernen lässt und man alles auseinandernehmen muss.
Genau solche Verdickungen waren in meinem Filament auch zu sehen. Also nochmal genau hingeschaut, den Lüfter inspiziert und siehe da… im Lüfter hing ein Knäuel extrudiertes Filament. Wie auch immer das dorthin gekommen ist… Vermutlich lief der Lüfter deshalb entweder zu langsam oder überhaupt nicht und es kam zur oben beschriebenen Fehlfunktion.
Kaputt war der Lüfter jedenfalls zum Glück nicht.
Inzwischen habe ich mehrere Objekte gedruckt, auch mit unterschiedlichen Filamenten und verschieden langen Druckzeiten (längste Zeit >13h), ohne dass der Fehler nochmal aufgetreten ist. 🙂
So. Und nun hoffe ich, es bleibt auch dabei! 🙂
Noch eine Anmerkung für die ganz Schlauen 😉 : Es gibt da unterschiedliche Meinungen über die Bezeichnungen der Teile vom 3d-Drucker. Einige bezeichnen das Teil, aus dem das Filament rauskommt als Extruder. Einige bezeichnen damit das Teil, dass das Filament von der Rolle in den Druckkopf fördert. Extruder ist für mich das Teil, dass das Filament in den Druckkopf schiebt. Eine einheitliche Bezeichnung für die Teile hat sich offenbar noch nicht durchgesetzt.