mit dem Rad unterwegs

300km mit dem Rad durch die Oberlausitz

Etappe 3: Von Rothenburg nach Kleinsaubernitz

Am dritten Tag unserer Tour starteten wir wie immer gegen 9:45Uhr von Rothenburg aus in Richtung Kleinsaubernitz. Wettertechnisch hofften wir, noch trocken am Ziel anzukommen, aber leider wurde daraus nichts. Erste kleine Sehenswürdigkeit war eine Wasserscheide im Rothenburger Ortsteil Geheege. Dort teilt sich ein Bach. In der einen Richtung fließt das Wasser über Neiße und Oder in die Ostsee, in der anderen Richtung über Spree, Havel und Elbe in die Nordsee. Ein hübsch gestalteter Rastplatz nebenan lädt zum Verweilen ein. Für uns war es aber noch zu zeitig für eine längere Pause.

Die gönnten wir uns erst in Niesky. Eine Freundin empfahl uns dort eine Pause in einem Café zu machen, weil es dort das „weltbeste Softeis“ geben soll. Dafür nahmen wir gern einen kleinen Umweg in Kauf, obwohl es uns des Wetters wegen eigentlich eher nach Glühwein als Eis war. 😉

Wasserscheide in GeheegeNach dem Stopp im Café hieß es dann erstmal wetterfeste Ausrüstung anlegen, denn zum kalten Wind hatte sich inzwischen auch noch Regen gesellt. Wir sind zwar nicht aus Zuckerguss, aber kalter Wind und Regen sind so ziemlich das letzte, was man sich auf so einer Tour wünscht.  Zumal die heutige Etappe quasi die Königsetappe war, was Streckenlänge und Höhenmeter betraf. Von Niesky aus ging es nämlich straff nach Süden, über die A4, in Richtung Königshainer Berge, danach wieder nach Norden und erst dann in Richtung Kleinsaubernitz. Abkürzen kann schließlich jeder 😉 .

Jedenfalls kamen wir, je nach Ausrüstung, mehr oder weniger nass und durchgefroren am Quartier an. Aufwärmen war das Gebot der Stunde, keinem war es nach dieser Tour nach einem Spaziergang durch den Ort.

 

300km mit dem Rad durch die Oberlausitz

Etappe 2: Von Bad Muskau nach Rothenburg

Foto: Neues Schloss Bad Muskau

Am zweiten Tag unserer Radrunde durch die Oberlausitz besichtigten wir zunächst das Neue Schloss. Radfahren mit Gepäck ist ja prinzipiell nicht so schlimm. Blöd ist es nur, wenn man ein Museum oder ähnliches besichtigen möchte. Entweder teilt man sich zur Besichtigung in zwei Gruppen auf (kostet Zeit) oder einer Verzichtet auf den Besuch und passt auf das Gepäck auf. Hat halt alles so seine Vor-und Nachteile.
Schien am Anfang noch die Sonne und machte die Wartezeit draußen erträglich, zog es sich im Verlauf der Zeit immer mehr zu und es wurde kalt und windig. Aber wir Aufpasser sind ja keine Schönwetter-Radler ;-).

Irgendwann war die Truppe jedenfalls durch mit dem Museumsbesuch und wir starteten unsere Tour auf gepflegten Radwegen entlang der Neiße.

Unser Weg führte uns über etwa 46 Kilometer fast immer an der Neiße entlang. Nur auf dem letzten Stück ging es etwas weiter weg vom Neißeradweg mehr durchs Grüne ;-). Interessant war unterwegs der Halt an einer Stelle, an der früher mal eine Sprungschanze stand. Man möchte es kaum glauben, aber es war tatsächlich so. Die Sprungschanze ist weg, aber dafür lädt jetzt ein hübscher überdachter Platz zur Pause ein. Und nebenbei kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren. Nach diversen Zwischenstopps an mehr oder weniger interessanten Sehenswürdigkeiten erreichten wir schließlich ein kleines, verschlafenes Örtchen namens Rothenburg. Wir hatten den Eindruck, dass dort schon ab 16:00Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden ;-). Kaum ein Mensch zu sehen, alle Straßen wie leergefegt.
In der Pension wurden wir aber herzlich empfangen und anschließend spazierten wir noch etwas durch die Stadt. Erstes Ziel war nach der Empfehlung im Hotel der Stadtpark. Danach ging es weiter in Richtung des ehemaligen Bahnhofs. Als bekennender Eisenbahner und Bahnfan musste das Areal natürlich besichtigt werden. Einige alte Güterwagen erregten unsere Aufmerksamkeit und während wir sie begutachteten rumpelte auf dem Nachbargleis irgend ein Gefährt heran. Was es war, konnten wir wegen der Wagons nicht sehen, aber als wir neugierig um die Ecke lugten, sahen wir einen „Eisenbahn-Polo“ und staunten darüber nicht schlecht. Einen zum Schienenfahrzeug umgebauten VW Polo sieht man schließlich nicht alle Tage. Und es dauerte auch nicht lange, bis wir mit den Insassen dieses „Nebenfahrzeugs“ ins Gespräch kamen und sogar zu einer Führung durch den ehemaligen Lokschuppen eingeladen wurden.

So erfuhren wir interessante Details zur Geschichte der Bahnstrecke und des Bahnhofs und weil wir die „hochgeklappten Bürgersteige“ 😉 ansprachen, sogar noch viel interessantes über die Stadt Rothenburg.

 

Etappe 2 von Bad Muskau nach Rothenburg

300 Kilometer mit dem Rad durch die Oberlausitz

Aktivurlaub mit dem Rad – diesmal sechs Tage und dreihundert Kilometer durch die Oberlausitz. Urlaubsplanung in Zeiten von Corona sind definitiv ziemlich schwer, zumal wenn der Teilnehmerkreis die eigene Familie weit übersteigt. Deshalb an dieser Stelle den beiden Organisatoren Petra und Kurt einen großen Dank!

Aber nun zu unserer Tour. Geplant war eine Runde, die sich in weiten Teilen am Froschradweg in der Oberlausitz orientiert. Kleinere Abstecher zu besonderen Sehenswürdigkeiten wurden spontan in die Tour eingeplant. Start war am Ostermontag in Leipzig. Von hier aus kommt man zurzeit noch  * kam man bequem und ohne lästiges Umsteigen mit der S-Bahn nach Hoyerswerda. Mit acht Fahrrädern inklusive Gepäck für sechs Tage wäre das nämlich bedeutend schwieriger, zumal es auf vielen Bahnhöfen keine Aufzüge zu den Bahnsteigen gibt – bestes Beispiel ist Hoyerswerda selbst. Wer dort mit schwer beladenem Pedelec versucht hat zum Zug zu kommen, weiß wovon ich rede. Und selbst mit Aufzug  wären knappe Umsteigezeiten kaum zu schaffen, weil die meisten Aufzüge so klein sind, dass nur ein Rad hinein passt. Bei acht Rädern dauert das :-(.

*Aktuell gibt es keine durchgehende Verbindung von Leipzig nach Hoyerswerda mehr – vermutlich sind Bauarbeiten der Grund.

Unsere Tour durch die Oberlausitz im Überblick. Karte ist von Openstreetmap.org

Etappe 1: Hoyerswerda – Bad Muskau

Die erste Etappe führte uns nach der Ankunft in Hoyerswerda über etwa 47 Kilometer nach Bad Muskau. Unterwegs gab es viele Möglichkeiten, eine Pause einzulegen. Inzwischen sind die Karten von Openstreetmap so gut, dass fast alle Plätze mit „Futterkrippe“ eingezeichnet sind und man die Tour entsprechend planen kann. Nur eine Online-Reservierungsmöglichkeit fehlt noch ;-). Bei schönem Wetter sind die meisten Rastplätze  oft schon besetzt, besser, man hat die Picknickdecke dabei ;-).
Highlight des Tages war der Besuch des Kromlauer Parks. Leider waren wir für die Rhododendronblüte im Park mindestens drei Wochen zu früh dran, aber der Park ist immer einen Besuch wert!

Rakotzbrücke im Kromlauer Park
Rakotzbrücke im Kromlauer Park
Neues Schloss im Bad Muskauer Park
Neues Schloss im Bad Muskauer Park
Die Neiße im Gegenlicht
Neiße im Bad Muskauer Park

Etappe 1 von Hoyerswerda nach Bad Muskau

Nach der Ankunft in Bad Muskau brachten wir zuerst das Gepäck in die Unterkunft und starteten dann einen gemeinsamen Spaziergang durch den Bad Muskauer Park. Schloss und Park hatte ich zuletzt vor mehr als 40 Jahren gesehen. Damals stand vom Schloss nur noch die ausgebrannte Ruine und es war ein ziemlich trauriger Anblick. Inzwischen wurde das Schloss komplett neu aufgebaut und auch der Park sieht deutlich besser aus, als damals ;-).

Unser Wohni… oder auch „Hotel de Carton“

Es war schon seit längerer Zeit ein Traum von mir, so ganz unabhängig von Hotels oder Pensionen eine (vielleicht auch längere) Tour mit dem Rad zu machen und einfach da, wo es schön ist oder die Kraft am Ende ist, zu übernachten. Doch oft ist das nicht so einfach.

Vor einigen Jahren fuhr ich mit ein paar Freunden mit dem Rad von Leipzig aus an die Ostsee. Die Etappenlängen bewegten sich zwischen siebzig und knapp hundert Kilometern. Das war für einen, sonst nur Kurzstrecken gewohnten Radler schon eine echte Herausforderung. Wir übernachteten zwar immer in Hotels oder Pensionen, doch gerade die längeren Strecken im Norden erwiesen sich auch mit „normalen“ Gepäck bei Gegenwind und Temperaturen um die 30°C als recht anstrengend, wo man hart an seine Grenzen kam.

Da hätte man sich manchmal gewünscht, einfach anhalten zu können und den Rest des Tages Pause machen zu können, war ja aber an die schon gebuchten Übernachtungen gebunden. Auch sonst ist die Planung einer längeren Tour mitunter nicht einfach. Zeitlich ist man ja immer an den Urlaub gebunden und in diesen Zeiträumen ist das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten meist knapp. Mit dem Auto ist es kein Problem, nach einer Wanderung auch mal 20km Umweg zum nächsten Hotel zu fahren. Nach einer hundert Kilometer Tour mit dem Rad noch so eine Strecke bis zur Pension zu fahren überlegt man sich aber zweimal.

Also was tun? Zelt mitnehmen? Oder in der nächsten Bushaltestelle schlafen? Ein Zelt ist eher suboptimal, weil man es nicht überall aufstellen darf, der Aufbau dauert und man falls es mal regnet oder feucht in der Nacht ist, warten muss, bis das Ding wieder trocken ist, bevor man es wieder einpacken und weiterfahren kann. Das größere Problem ist vermutlich ersteres. Zelte sind in D in der freien Natur nicht gern gesehen, auch wenn man nur eine Nacht bleibt und außer etwas plattem Gras keine weiteren Spuren hinterlässt. Ok, Zelt also nicht. Aber Bushaltestelle auch nicht. Aus dem Alter bin ich raus.

Beim Stöbern in den weiten des Netzes stieß ich dann auf Seiten von Leuten, die sich für ihr Fahrrad einen Wohnwagen gebaut haben. Tolle Sache und genau das, was ich mir für meine Touren auch wünschen würde. Aber so ein Ding komplett selbst bauen, ist nicht mein Ding. Schon aus Zeitgründen. Außerdem fehlt das Werkzeug und mit meinen zwei linken Händen wäre dann wahrscheinlich das linke Rad größer als das auf der rechten Seite 😉…

WidePathCamper

Irgendwann vor einem Jahr stieß ich dann beim Surfen auf den Wide Path Camper. Einen Wohni fürs Fahrrad. Den Bildern und Videos nach, war das das Ding meiner Träume. Der Preis von dem Ding allerdings sorgte dann eher für Albträume… 😉. Drei wegen Corona ausgefallene Urlaubsreisen später sah das nicht mehr ganz so schlimm aus. Urlaub im heimischen Garten hilft echt beim Sparen… So kam es dann kurz vor dem diesjährigen Osterfest spontan zur Bestellung. So ganz wohl war mir bei der Auslandsbestellung per Vorkasse mit Überweisung allerdings nicht. Im Zweifelsfall wäre die Kohle wohl weg gewesen. Die Befürchtung erwies sich im Nachhinein aber als unbegründet. Drei Wochen später stand ein riesiger Karton auf einer Palette im Hof.

Nach dem Unboxing begann die Testphase im heimischen Garten. Dabei erwies sich die versprochene minimale Aufbauzeit als nicht zu viel versprochen. Fahrrad abstellen und keine drei Minuten später könnte man sich zur Ruhe legen, so man das wollte 😉. Die Frau hätte das gute Stück ja nun am liebsten gleich wieder zusammengeklappt und in die sichere Garage geschoben. Von dieser Idee hielt ich nun aber gar nichts. Und das mit gutem Grund. Ich teste neue Sachen lieber erstmal ausgiebig zu Hause, bevor ich unterwegs auf unangenehme Überraschungen stoße. Und die ließen in Form von leichtem Regen mit etwas Wind auch nicht lange auf sich warten. Als erste Schwachstelle erwies sich die kleine Lücke im Dach, an der die beiden Dachhälften etwas überlappen. Dort drückte der Wind die Regentropfen rein, die sich auf dem Dach gesammelt hatten. Und von da aus tropften sie dann munter auf die Liegefläche. Ergebnis: großer nasser Fleck auf der „Matratze“. Wenn so etwas unterwegs passiert ist das recht unschön und die Nacht ist dann wohl gelaufen.

Einige Klicks beim Onlinedealer später hatte ich selbstklebende Gummidichtungen (eigentlich zur Abdichtung von Autotüren gedacht) geordert. Diese klebte ich von innen relativ dicht ans Ende des Daches und nun läuft das Wasser auf dem Dach an den Dichtgummis entlang nach unten.

Wide Path Camper am Fahrrad

Das nächste Leck betraf die Tür. Der Regen vom Dach lief ziemlich ungehindert herunter und da die Tür über keinerlei Dichtung verfügt, tropfte das Wasser auf der Innenseite der Tür herunter. Hat man den Camper für die Nacht hergerichtet, tropft das Wasser direkt auf den vorderen Teil der Liegefläche. Die „Matratze“ erweist sich dann als dankbarer Abnehmer des Wassers. Auch auf der Seite der Türscharniere ist der Abstand zwischen Tür und Wand so groß, dass das Wasser relativ ungehindert eindringen kann. Auch hier bewirkte der Dichtgummi eine Trockenzeit 😉. Nachdem die Wasserfrage geklärt war, stand der ersten Übernachtung im Wohni nichts mehr im Weg.

Die „einfache“ Matratze (man kann natürlich auch das „Luxury Package“ mit dickerer Auflage kaufen) erwies sich als für meine Gewichtsklasse überraschend bequem. Wenn man sich die relativ dünnen Auflagen anschaut, mag man das kaum glauben.

Inzwischen ist der Sommer vergangen und die erste kleinere Ausfahrt mit dem Wohni liegt hinter mir. Das Wetter war in meinen zwei Urlaubswochen leider nicht so, dass es Spaß gemacht hätte, eine größere Tour zu unternehmen.

Aber die erste Tour über etwa 20km lief perfekt. Und nach weiteren 20km Rückweg stand eine erste Bestandsaufnahme an. Auch hier zeigte sich wieder eine arge Schwachstelle. Das Aluminiumband, das die Türöffnung verstärkt, ist mit Schrauben am Wohni befestigt. Und das sogar mit selbstsichernden Muttern. Nur leider ist die Länge der Schrauben offenbar so knapp bemessen, dass die Sicherung gar nicht richtig greift. Zwei Schrauben samt Muttern waren unterwegs schon abhanden gekommen, der Rest war locker.

Nun habe ich sämtliche Schrauben wieder festgezogen und zusätzlich mit Sicherungslack eingestrichen und hoffe, dass es bei der nächsten Tour keine unangenehmen Überraschungen mehr gibt.

Zwischenzeitlich hat der Hersteller auch ein Update geliefert. Dabei handelte es sich um die fehlenden Rücklichter (batteriebetrieben, mit über Micro-USB aufladbarem Akku) ein paar Reflektoren und eine stärkere Schraube, die an der Bremsanlage des Wohnis getauscht werden muss. Offenbar ist die ursprünglich verbaute Schraube zu knapp dimensioniert.

Nun warte ich darauf, endlich mal eine längere Tour machen zu können. Wenn da nur nicht immer dieses lästige „zur Arbeit gehen müssen“ wäre… 😉

Noch eine kurze Anmerkung: der größte Teil dieses Posts entstand im Mai 2021, mangels Zeit bin ich erst jetzt dazu gekommen, den Beitrag fertig zu stellen.

Mir san mit’m Radl da… ;-)

Foto: Elberadweg kurz vor MeißenWer uns kennt, weiß, dass wir gern mal eine Runde mit dem Rad fahren. Immer wieder gern stehen dabei Touren entlang der Elbe auf dem Programm. Diesmal wiederholten wir ein Stück des Weges zwischen Coswig bei Dresden und Riesa. Diese Strecke sind wir vor einiger Zeit zwar schon einmal gefahren, aber auf der anderen Seite der Elbe.
Nach der Anschaffung unserer „Rentnerräder“, in Fachkreisen auch Pedelecs oder (was nicht ganz zutreffend ist) E-Bikes genannt, mussten diese endlich auf einer etwas längeren Strecke getestet werden.

So starteten wir am Reformationstag kurz nach 8:00Uhr in Richtung Engelsdorfer Bahnhof. Von dort ging es per Regionalexpress nach Coswig bei Dresden. Zurzeit bezahlt man zu Zweit für diese Tour für Hin-und Rückfahrt im Regionalzug 38 Euro (Sachsenticket 28€ + 2 Fahrradkarten zu je 5€). Eine reichliche Stunde später kamen wir entspannt in Coswig an. Nach einem kurzen Blick auf die Karte radelten wir vom Bahnhof Coswig in Richtung Elbe.

Während Frau Portitzerin ihr „Rentnerrad“ auf fast der gesamten Strecke mit Eco-Unterstützung nutzte, strampelte ich der Fitness wegen auf weiten Strecken ohne selbige. Nur auf dem letzten Teil der Strecke wurde auch ich bei heftigem Gegenwind schwach und schaltete die Unterstützung zu. Wozu fährt man schließlich auch nen kiloschweren Akku durch die Gegend… 😉

Die Route selbst war durchgehend gut ausgeschildert, was leider nicht auf allen Radwegen selbstverständlich ist. Bis auf wenige Streckenabschnitte ist der Weg auch fahrbahnmäßig gut in Schuss. Nur wenige hundert Meter waren echt anstrengend ziemlich grob gepflastert. Und ich vermute mal ganz stark, dass der Denkmalschutz dafür sorgt, dass das auch so bleibt :-(.

Für Ende Oktober hatten wir ein annehmbares Wetter und kamen recht gut voran. Bei etwas mehr Sonnenschein hätten wir die Aussicht auf die Weinberge mit ihrer herrlichen Laubfärbung gern etwas länger genossen. So verzichteten wir auf den eigentlich obligatorischen Zwischenstopp in Meißen und radelten durch bis zum Gasthof „Zum Zuessenhaus“ in Kleinzadel. Dort wärmten wir uns auf und gönnten uns ein gepflegtes Mittagessen, bevor es weiter in Richtung Riesa ging.

Dank der Elektrounterstützung machte uns auch der kurz vor dem Ziel aufkommende Gegenwind nicht wirklich etwas aus und am Ende des Tages zeigte das Display noch etwa 66% Akku-Restkapazitiät an. Da wären also noch etliche Kilometer drin gewesen. Insgesamt sind wir recht zufrieden mit unseren „Rentnerrädern“. Einziges Manko ist bislang die etwas hakelige automatische Gangschaltung. Fährt man zügig an, überspringt die schon mal ein bis zwei Gänge. Dann tritt es sich plötzlich viel zu schwer bevor die Automatik wieder einen Gang runter schaltet. Im ‚Normalbetrieb‘ kann man sich darauf aber einstellen, dann fährt man halt mit weniger ‚Schmackes‘ an.
Blöd ist das nur, wenn man eine stark befahrene Straße überqueren möchte, wegen des Verkehrs wenig Zeit dazu hat und eben straff antreten muss, damit man vor dem nächsten Auto auf der anderen Seite ist. Dann empfiehlt es sich, vor dem losfahren die Automatik abzuschalten und manuell zu schalten.

Fazit nach über zweihundertfünfzig gefahrenen Kilometern in den letzten 12 Tagen (übrigens bei jedem Wetter…): Tolle Sache, so ein Pedelec. Da stören mich auch blöde Kommentare von Fußgängern („So jung und schon E-Bike fahren…“) nicht. Wenn ich es eilig habe und nicht unbedingt durchgeschwitzt am Ziel ankommen möchte, ist so ein Ding eine super Sache. Gegenwind und Steigungen? Jucken mich auf dem Ding nicht die Bohne! Und wenn ich mal nur zum Vergnügen ein bissel in der Gegend rumfahren möchte, gibt es ja noch die Alternative ohne Motor…
Foto: Elberadweg in Meißen

Elberadeweg 2016

Foto: Elbbrücke in Dömitz

Elbbrücke in Dömitz


Wie fast jedes Jahr, so haben wir uns auch für dieses Jahr vorgenommen, den Elberadweg ein Stück entlang zu radeln.
Geplant war die Strecke von Wittenberge bis Hamburg-Zollenspieker. Eigentlich wollten wir die Tour wieder per Bahn und Rad absolvieren, das heißt, Anreise nach Wittenberge per IC, dann per Rad über Dömitz, Neu Darchau und Lauenburg bis rein nach Hamburg.
Leider war der Wetterbericht nicht sehr optimistisch, was die Großwetterlage anbetraf und wir entschlossen uns dazu, die Anreise besser mit dem Auto zu machen, was sich im Nachhinein auch als gute Entscheidung erwies.

Zwar war das Wetter dann doch viiieeel besser, als vorhergesagt, dennoch war unsere Wahl prima. Durch die veränderte Anreise mussten wir unsere Tour nun aber kurzfristig anpassen, weil wir ja nun immer wieder zum Auto zurückradeln mussten. War aber nicht schlimm, wir planten unsere Touren nun etwas anders.

Von Dömitz aus starteten wir am ersten Tag gegen Mittag nach Lenzen, was ungefähr auf halber Strecke zwischen Wittenberge und Dömitz liegt. Leider war ein großer Teil des Elberadwegs auf der rechten Elbseite wegen Bauarbeiten gesperrt und die Tour verlief zu großen Teilen auf der Straße im Hinterland.
In Lenzen gibt es eine Fähre, wir wechselten einfach die Seite und radelten zurück in Richtung Dömitz.
Wer nicht so fit ist, sollte die „Schwedenschanze“ auf der linken Elbseite weiträumig umfahren. Wir waren von der Betreiberin eines Gartencafés zwar schon vorgewarnt worden, dass es dort relativ steile Anstiege gibt, aber die vielen engen Treppen hatten wir nicht erwartet! Die sind per Rad für ungeübte Leute unseren Alters nur schwer zu überwinden. Den Rest der Strecke strampelten wir bei hässlichem Gegenwind durch das Hinterland bis zur Dömitzer Brücke, wo wir wieder die Elbseite wechselten. Am Ende des Tages standen so etwas mehr als 50 Kilometer auf dem Tageskilometerzähler. Übernachtet haben wir in der Pension „Zur Festung“. Einfache Zimmer mit Bad, die Räder durften wir im Haus abstellen, nur die abgezählten zwei Brötchen zum Frühstück waren als Radlerfrühstück doch etwas wenig…

Foto: Glückliche(?) Kühe...

Glückliche Kühe auf den Elbwiesen…


Am zweiten Tag unserer Tour ging es zunächst wieder mit dem Auto zur nächsten Station nach Neu Darchau. Dort übernachteten wir in der Pension Vieregge. Klare Empfehlung! Nette Leute, super Ferienwohnung, prima Frühstück und der Preis war auch voll in Ordnung.

Gegen 10Uhr starteten wir unsere Radrunde. Diesmal wählten wir das Ziel so, dass wir den Wind auf der Rückrunde von hinten hatten – sprich, es ging Richtung Norden nach Bleckede. Dort kamen wir gegen Mittag an und nutzten die Gelegenheit, eine leckere Pizza beim Italiener zu verdrücken.

So gestärkt und mit Rückenwind ging es auf der rechten Elbseite wieder zurück nach Neu Darchau. Generell lässt sich sagen, dass der Weg auf diesem Streckenabschnitt auf der rechten Elbseite schöner ist. Man ist näher am Fluß und fährt oft auf dem Deich, wo man einen schönen Blick auf die Elbaue hat.

Am dritten Tag durften wir unser Auto bis zur Abreise, die am Nachmittag geplant war, auf dem Pensionsgrundstück stehen lassen. Wie schon gesagt, sehr nett, die Leute!
Also ging es nach dem guten und reichlichen Frühstück auf der linken Elbseite nach Hitzacker.

Foto: Storch am Wegrand

Storch am Wegrand


Diese Strecke ist relativ ‚hügelig‘, es gibt Anstiege mit bis zu 13% Gefälle. Für uns Flachlandtiroler sind das schon ordentliche Hausnummern. Allerdings… wo es rauf geht, geht es irgendwo auch wieder runter. Ohne viel zu treten zeigte der Tacho über 60km/h an. Das macht Laune!
Und ganz oben gab es noch einen Aussichtsturm mit einer beeindruckenden Aussicht über das Elbland.
Nach einem Käffchen und einem Spaziergang durch Hitzacker setzten wir mit der kleinen Personenfähre ans rechte Elbufer über und radelten am frühen Nachmittag gemütlich wieder zurück nach Neu Darchau. Auch auf diesem Streckenabschnitt radelt man auf der rechten Elbseite näher am Fluß und meistens auf dem Deich.
Mit einem Zwischenstopp in Boizenburg ging es anschließend per Auto weiter nach Lauenburg. Dort bezogen wir Quartier im Hotel „Bellevue“. Die Aussicht auf die Elbe ist dort wirklich genial. Das Zimmer für 88 Euro (inklusive Frühstück, an dem es nichts zu meckern gab) war es weniger. Da haben wir uns schon gefragt, wo die drei Sterne, mit denen das Hotel wirbt, herkommen. Aber für eine Nacht ließ es sich aushalten…
In Lauenburg selbst haben wir nur eine kleine Radrunde durch die Altstadt und für ein paar Fotos über die Brücke auf die andere Elbseite gemacht.

Am nächsten Morgen, dem vorletzten Tag unserer Tour, zeigte es sich, dass unsere Entscheidung mit dem Auto anzureisen, goldrichtig war. Ekliger Wind und Regen am ganzen Vormittag…
So reisten wir nach dem Frühstück direkt nach Hamburg, nicht ohne unterwegs das Elbe-Wehr in Geesthacht zu besichtigen. Sehr beeindruckend, dieses Bauwerk!

Weil unser Zimmer im Hotel „Zollenspieker Fährhaus“ am frühen Vormittag logischerweise noch nicht frei war, parkten wir das Auto und fuhren mit dem Bus in die City, um ein paar nötige Einkäufe zu erledigen.
Inzwischen hatte sich auch das Wetter etwas gebessert. Regen gab es zwar keinen mehr, aber dafür wehte eine ordentliche Brise aus nordwestlicher Richtung.
Radlerherz kennt keinen Schmerz! Deshalb nutzten wir die Zeit am Nachmittag noch für eine Runde an der Elbe. Immerhin schafften wir so am Nachmittag und, wie schon geschrieben, bei hübschem Gegenwind, nochmal 25 Kilometer…
Auch hier können wir das Hotel klar weiterempfehlen. Der Preis ist für ein Vier-Sterne-Hotel voll in Ordnung. Die Räder parkten über Nacht in der sicheren Tiefgarage.

Leider ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück dann schon wieder in Richtung Heimat. Eins ist klar: die nächsten Abschnitte Elberadweg warten schon… ;-).

In den nächsten Tagen gibt es noch ein Bilder-Update. Die müssen aber erst gesichtet und bearbeitet werden und das Wetter ist momentan einfach zu schön, um vor dem Rechner zu sitzen….

Idylle unterwegs - Einladung zur Pause

Idylle unterwegs – Einladung zur Pause

Blick vom Aussichtsturm

Blick vom Aussichtsturm