Cachen kann ganz schön anstrengend sein

Cachen kann ganz schön anstrengend sein

Marion und Katrin paddeln vorn Diese Erkenntnis ist sicher nicht ganz so neu, was tut man nicht alles für einen Found. Aber so hart wie bei dieser Cachesuche war es lange nicht. Etwa 9 Stunden für einen einzigen Cache ist bestimmt nicht alltäglich und auch die fünf Terrainsterne sind nicht übertrieben. Zumindest, wenn man kein Leistungssportler ist…

Nach den Berichten einiger Cacher, die diesen Cache schon gesucht haben und mächtig von der schönen Tour in herrlicher Natur geschwärmt haben, hatten wir uns die Suche für unseren Urlaub fest vorgenommen. Da wir in der ersten Urlaubswoche die Alpen unsicher gemacht hatten und die zweite Urlaubswoche so heiß war, dass man den ganzen Tag am liebsten im Kühlschrank verbracht hätte, blieb nur die letzte Woche übrig.

Naja, die fünf Terrainsterne deuten ja schon an, dass man den Cache nicht ohne „Spezialausrüstung“ finden kann. In diesem Fall ist als „Spezialausrüstung“ ein Boot nötig. Da wir keins besitzen, blieb nur die in der Cachebeschreibung vorgeschlagene Variante „Kahn mieten“.

Also telefonierten wir einen Tag vor unserem gewünschten Starttermin mit dem Bootsverleih und machten den Start für den nächsten Morgen gegen 10:00Uhr fest. Schließlich kannten wir den enormen Zeitbedarf für diesen Cache aus den Beschreibungen der Vorfinder.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück riefen wir nochmal an, um den Termin zu bestätigen und erfuhren dabei, dass wir unseren Kahn nauf keinen Fall vor 11:00Uhr bekommen könnten. Die Gründe dafür konnten wir verstehen, aber unsere Tour war geplatzt und die Stimmung auf dem Nullpunkt…

Gedanklich hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass es nun in diesem Urlaub (und diesem Jahr) nix mehr mit einem Fund werden würde. Doch da kam Freitag Nachmittag die Anfrage von den Gerstenzwergen, ob wir nicht Lust auf eine Paddeltour am Sonntag hätten. Wir hatten!!!

NaturidylleSo trafen wir uns Punkt Neun in Wurzen am Startpunkt, aber vom Boot war nix zu sehen. Nachdem wir die fünfzehn akademischen Minuten gewartet hatten, fragte Volker vorsichtshalber mal telefonisch an, wie es denn nun mit dem Boot aussieht und unser freundlicher Verleiher meinte, dass er schon auf dem Weg wäre… naja, geglaubt haben wirs nicht wirklich. Wir hegten eher den Verdacht, dass da wohl ein Wecker gar nicht oder zu spät geklingelt hat 😉 Aber egal, wichtiger war, dass überhaupt ein Kahn im Anmarsch war.

Kurze Zeit später war es dann tatsächlich da, unser Schlauchboot. Allerdings war es noch ziemlich luftlos. Und während unser freundlicher Bootsverleiher kräftig pumpte (es war nur ein Blasebalg da, sonst hätten wir natürlich auch feste gepumpt…) suchten wir derweil die erste Station eines anderen Caches in der Nähe.

Zehn Minuten später waren wir wieder am Boot und es konnte endlich losgehen. Die ersten Meter auf dem Wasser waren noch etwas ungewohnt, aber danach klappte die Paddelei bestens und bis zur ersten Station unserer Tour war auch noch reichlicht Zeit, zu üben :-).

Katrin bewacht das BootDort klemmte es dann allerdings etwas. Das GPS zeigte zwar nur noch zwei Meter bis zum Ziel, aber ich wollte ihm einfach nicht glauben und suchte deshalb erstmal an allen möglichen anderen Stellen. Da Volker auch keine bessere Idee hatte, nahmen wir den vom Owner angebotenen Telefonjoker war und ließen uns einen klitzekleinen Tipp geben. Damit klappte es dann besser.

Bis zur nächsten Station hatten wir jetzt reichlich Zeit, die Natur rechts und links des Flusses zu bewundern und ich muß sagen, unsere Vorpaddler haben nicht übertrieben!

Besonders der Eilenburger Mühlgraben bietet Idylle ohne Ende.  Allerdings zieht sich dieser Streckenabschnitt auch ganz schön in die Länge. Teilweise muß man 2km paddeln, um 200m vorwärts in Richtung des Ziels zu kommen…

Leider fing es auf diesem Stück dann auch heftigst an zu regnen. Aber wir machten aus der Not eine Tugend, suchten uns am Ufer unter den großen Weiden ein trockenes Plätzchen zum Ankern und stürzten uns auf den mitgebrachten Proviant. Zum Glück war das kein trockener Schiffszwieback ;-).

Marion, Volker und ich im Cacheboot

Irgendwann hörte es auch wieder auf, viel zu regnen und wir beschlossen, weiter in Richtung Finale zu fahren. Zwischendurch rief sogar der um uns besorgte Bootsverleiher an und fragte, ob wir uns wegen des Regens denn nicht eventuell früher abholen lassen wollten…

Na so eine Frage… tsss… da sind wir aber aus anderem Holz geschnitzt! An der letzten Station vor dem Finale und dann aufgeben?! Wir doch nicht!

Das Finale war dann auch relativ schnell erreicht, doch beim Anlanden verhing sich der Schnürsenkel meines linken Schuhs am Ventil-Schraubverschluß des Schlauchbootes und es kam wie es kommen musste, wenn der Portitzer einen Cache am Wasser sucht… der rechte Fuß stand in der Mulde 🙁

Egal, Schuh kurz ausgekippt und Schlamm rausgespült und dann nix wie ab zum Cache. Der wurde dann zu unserem Schreck von großen Vierbeinern bewacht, die sich aber zu unserem Glück ziemlich abseits in der zwischenzeitlich wieder aufgetauchten Sonne zum Wiederkäuen niedergelassen hatten.

Weil wir aber nicht wussten, wielange dieser Zustand andauern würde, beeilten wir uns mächtig beim Loggen. Einigen Logeinträgen nach zu urteilen, ging es aber nicht nur uns so. Da waren etliche Logs ziemlich knapp ausgefallen…

Pause!Und danach wird kräftig gepaddelt...

Nachdem der Cache wieder sicher verstaut war, machten wir uns wieder auf den Weg zum Boot, das unsere Frauen in der Zwischenzeit bewacht hatten. Naja, der Rest der Fahrt zog sich dann ganz schön in die Länge. Die Motivation fehlte ja nun, der Cache war gefunden und jetzt hieß es nur noch: Schnell nach Hause! Man glaubt gar nicht, wie sehr sich die letzten paar Kilometer in die Länge ziehen könnenn und wir hatten reichlich Mühe, unsere Frauen bei Paddellaune zu halten. Irgendwann wollten sie dann auch aussteigen, aber wer die Mulde zwischen Eilenburg und Gruna kennt, weiß, dass dort reichlich Steilufer und kaum Straßen in Ufernähe zu finden sind. Also half alles nichts, wir mussten uns bis Gruna durchbeißen.

Kurz nach 19:00Uhr hatten wir dann endlich das Grunaer Fährhaus in Sichtweite und unser Taxi für die Rückfahrt nach Wurzen erwartete uns bereits.

Fazit: Diese Tour ist in jeder Beziehung höchst empfehlenswert und wird uns immer in sehr angenehmer Erinnerung bleiben. Ein wahres Highlight, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

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