Länder einfärben. Heute: Polen

Länder einfärben. Heute: Polen

Eigentlich wollte ich gestern ja zum Westernevent ins Altenburger Land. Aber dann kam alles ganz anders, denn der Familienrat beschloss mit einfacher Mehrheit eine Planänderung, einen Ausflug nach Wroclaw in Polen.

Die Planung sah vor, von Leipzig bis Dresden mit dem Auto zu fahren und dort in einen Regionalexpress nach Wroclaw zu steigen. Der fährt mehrmals täglich in beide Richtungen, die Fahrzeit beträgt reichlich drei Stunden. Dafür gibt es günstige Gruppentickets, 5 Personen zahlen aktuell für Hin-und Rückfahrt 79Euro. Das Ticket ist dabei drei Tage gültig, wer sich länger in Wroclaw umschauen möchte, kann also ohne Probleme ein oder zwei Übernachtungen einplanen. Bei den momentanen Spritpreisen sind 15,80Euro pro Nase für Hin- und Rückfahrt kaum zu schlagen…

Los ging es also kurz nach 0600 mit dem Auto ab der Homezone, wie immer gab es etwas Verspätung, die dann auf der Autobahn wieder rausgeholt werden musste, was bei der relativ kurzen Strecke problemlos und ohne wirklich rasen zu müssen gut klappte.
Kurz nach 0700 kamen wir in Dresden am Hauptbahnhof an. Nachdem ich mich vorher im Internet über Parkplätze und deren Preise informiert hatte, war mir schon etwas mulmig. Die Recherche ergab nämlich Preise zwischen 50 Cent und 2 Euro pro Stunde. Das wären im ungünstigsten Fall 30 Euro für 15 Stunden parken…
Viel Zeit, im Fall des Falles einen preiswerteren Parkplatz zu suchen, wäre nicht geblieben.

Und dann die große positive Überraschung: Parken am Wochenende direkt neben dem Hauptbahnhof gratis! Da sollten sich unsere Stadtoberhäupter mal ein Beispiel nehmen!

Naja, wir erreichten den Zug jedoch pünktlich, ohne Hektik und Streß :-). Die Klimaanlage funktionierte so gut, dass die mitreisenden Damen sogar leicht fröstelten. Bis zur Grenze in Görlitz war die Auslastung des Zuges eher mäßig, jenseits der Grenze änderte sich das schlagartig. Trotzdem war immer genug Platz und es hätte niemand stehen müssen.

Nach 3:15h Landschaft gucken erreichten wir pünktlich um 10:50 Uhr munter und ausgeruht Wroclaw und freuten uns, dass wir uns nun endlich die Füße vertreten konnten. Der erste Eindruck vom Bahnhof war erstmal nicht so toll, alles ist eine riesige Baustelle, so wie bei uns vor einigen Jahren. Bin gespannt, wie das mal aussieht, wenn es fertig ist.

Baustelle Bahnhof Wroclaw
Baustelle Bahnhof Wroclaw

Vom Bahnhof ging es entspannt zu Fuß in Richtung Innenstadt. Viele Häuser auf der Strecke dorthin sehen allerdings noch so aus, wie bei uns 1989. Da gibt es noch jede Menge Arbeit. Das Bild änderte sich aber mit jedem Meter, dem man dem Zentrum näher kam. Besonders lustig fanden wir die vielen kleinen Zwerge, die über die gesamte Innenstadt an vielen Stellen fanden. Mal beim Duschen an einem Springbrunnen, mal beim Ziehen vom Geld am Automaten.

Unterwegs versuchte ich mich dann auch schon mal beim Suchen meines ersten Caches in Polen. Leider ist mein polnisch miserabel, um nicht zu sagen, ich verstehe gar kein polnisch. Das rächt sich dann bei der Cachesuche, weil man außer den Koordinaten nichts weiter hat, was einem bei der Suche hilft. Jedenfalls lotste mich das iPhone in eine Ecke, in der ich auf gar keinen Fall einen Cache verstecken und auch nicht wirklich suchen möchte.
Ob nun das iPhone oder der Cacheverstecker an dieser Misere Schuld waren, kann ich an dieser Stelle nun nicht mehr feststellen. Falls letztere Variante stimmen sollte, dann gibts halt nicht nur bei uns doofe Cacheverstecke ;-).

Rathaus in Wroclaw
Rathaus in Wroclaw

Nach dieser kleinen Pleite ging es weiter zum Markt. Wroczlaw hat ein sehr schönes altes Rathaus. Dort ganz in der Nähe versteckte sich die nächste Dose. Leider war die Stelle sehr vermuggelt und so spazierten wir erstmal weiter zum Starbucks, um den Koffeinpegel wieder auf Normalniveau zu bringen :-).
Anschließend schlenderten wir geruhsam weiter durch die Stadt in Richtung Oder. Zwischendurch ging der Blick immer wieder auch mal in Richtung iPhone, um mal zu schauen, ob nicht doch noch ein Döschen in Reichweite ist. Obwohl ich mir noch unterwegs im Zug in Richtung Wroclaw eine Internet-EU-Daten-Option (50MB für 4,99€) gebucht hatte, war ich über die vielen offenen WLANs in verschiedenen Cafes und Restaurants sehr erfreut. So konnte man nebenbei auch mal ein Bild nach Hause schicken ohne gleich arm zu werden… ;-).

Die Ausgabe für Geosphere hat sich wirklich gelohnt. Ich hatte mir vor der Abreise noch schnell eine Pocketquery vom Zielgebiet gezogen und in Geosphere importiert. So konnte ich unterwegs auch ohne Onlineverbindung schauen, was in der Nähe ist. Nur an die Bedienung musste ich mich erst gewöhnen. Das wird schnell zur Geduldsprobe für die Familie, die dann ungeduldig darauf wartete, dass es endlich weiter ging…

Schritt für Schritt arbeiteten wir uns über mehrere Brücken zum alten Kern Wroclaws vor und dort gelang es mir dann endlich, meinen ersten Fund in Polen zu loggen :-). Dabei war es sehr hilfreich, dass der Owner wenigstens den Hint ins englische übersetzt hatte. So konnte man trotz mehr oder weniger großem Muggelaufkommen wenigstens etwas gezielt suchen, ohne sich ungebührlich auffällig zu benehmen. Man weiß ja schließlich nicht, was die polnische Polizei vom Cachen weiß ;-).
Allerdings habe ich auch eine Schlußfolgerung daraus gezogen, auch wenn mein Englisch nicht so toll ist: Wenigstens den Hint übersetzen!

Auf dem Weg zum Dom kamen wir dann über eine Brücke, an deren Geländer hunderte Vorhängeschlösser in allen möglichen Variationen, mit und ohne Herzchen- und Namengravur hingen. Kommt euch das nicht irgendwie bekannt vor?

Schlösser ohne Ende an der Brücke Erster Fund in Polen
Schlossbrücke 😉 Der erste Fund in Polen

Manche Schlösser haben da durchaus T3 bis T4 :D. Bei uns würde dort sicher schon ne Dose liegen, dort leider nicht ;-).
Die Suche nach der nächsten Dose, unweit des Doms gelegen, endete leider in einem waschechtem DNF. Trotz eindeutiger Koordinaten und übersetztem Hint war nichts zu finden. An dieser Stelle wurde die Dose wohl wirklich gemuggelt 🙁

Weiter ging es am Dom vorbei wieder auf die andere Seite der Oder. Dort besichtigten wir die Markthalle und frischten unseren Getränkevorrat auf. Bei mindestens 28°C im Schatten, aber gefühlten 40°C war das dringend nötig. Leider verstand die nette Verkäuferin weder Deutsch noch Englisch, aber die Verständigung klappte auch mit Händen und Füßen ausgezeichnet :D.
Jetzt hatten wir wieder genug zu trinken, aber durch das zusätzliche Gewicht im Rucksack schwitzte ich nicht weniger…
Kurze Zeit später gelang mir dann glücklicherweise auch noch der zweite Fund des Tages. Cacherherz was willst du mehr ;-).

Ganz gemächlich bewegten wir uns nun wieder in Richtung Hauptbahnhof. Aber nicht, ohne zwischendurch der mitgereisten Familie die Möglichkeit eines ausgedehnten Shoppings zu bieten. Die Einkaufszentren unterscheiden sich in Wroclaw auch nicht wirklich von denen in Leipzig. Überall die gleichen Geschäfte. Nur die Preise unterscheiden sich da teilweise recht heftig. (Nachtrag vom Frauchen: Auch das Klamottenangebot ist dort ganz anders als hier…)
Ein Grund, öfter mal nach Wroclaw zu reisen 😉

Markthalle in Wroclaw
Markthalle in Wroclaw
Einkaufszentrum
Einkaufszentrum ... auch nicht anders als hier.


Die Zeit verging, die Füße wurden immer schwerer und die Hitze war auch nicht ohne. So schleppten wir uns langsam weiter in Richtung Bahnhof. Aber nicht, ohne vorher nochmal am Rathaus nach dem einen Cache zu schauen, bei dem wir am Vormittag schon mal waren. Leider war, was eigentlich auch nicht anders zu erwarten war, die Muggeldichte immer noch viel zu hoch, um einigermaßen unauffällig zu suchen. Dann vielleicht beim nächsten Besuch…
Abfahrtbereit am Bahnsteig: Regionalexpress nach Dresden
Abfahrtbereit am Bahnsteig: Regionalexpress nach Dresden

Gegen 17:30 waren wir dann wieder am Bahnhof. Viel zu zeitig zwar, aber wir waren vom vielen Laufen ziemlich K.O. und hatten auf noch mehr Spaziergang echt keinen Bock mehr ;-).
So beobachteten wir das Treiben am Bahnhof noch eine Weile und machten uns Punkt Sechs auf zum Bahnsteig. Der Zug stand schon am Bahnsteig und war auch ganz gut besetzt, so dass wir uns nicht zusammen setzen konnten. Das änderte sich zum Glück schon am nächsten Haltepunkt.
Pünktlich gegen 21:30Uhr waren wir dann wieder in Dresden am Hauptbahnhof. Nun noch schnell zum Auto und ab nach Hause. Eine Stunde später freute sich unser Hündchen dann wie blöd über unsere Rückkehr :D.

Damit jetzt niemand was verkehrtes von uns denkt: Hündchen war selbstverständlich tagsüber gut betreut zu Hause. Sonst hätte ich auch kaum per Twitter und Facebook unsere Abwesenheit kundgetan :D…

Was jetzt noch bleibt: Endlich die Funde loggen 😀

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