Dringendes Klärungskäffchen…

Dringendes Klärungskäffchen…

Manchmal macht man sich ja so seine Gedanken. Zum Beispiel beim Käffchen in der Pause, während man diverse Mails mit neuen Logeinträgen liest. Und dann kommt man ins Grübeln und fragt sich, ob man einfach nur alt wird, manches nur zu verbissen sieht oder ob sich schlicht und einfach nur die Zeiten ändern…
Um es mal auf den Punkt zu bringen: Zuerst suche ich bei mir, ob ich vielleicht nur etwas falsch verstanden habe oder nicht mehr auf der Höhe der Zeit bin. „Old School“ sozusagen. Wobei Wikipedia diesen Begriff ja eher positiv bewertet! Und immer öfter ertappe ich mich bei einem Gedanken, den der eine oder ander erfahrene („old school“) Cacher bestimmt auch schon oft gehabt hat. Früher war alles besser! Naja, nicht alles. Aber vieles.

Ich hätte es mir (und würde das jetzt auch nicht tun!) zum Beispiel nie getraut, einen Cache, der eine Logfreigabe erfordert, als Fund zu loggen, bevor die Freigabe des Owners in meinem Postfach liegt. Auch wenn mir die Lösung zu 100 Prozent logisch und eindeutig erscheint. Und falls es mit der Logfreigabe mal dauert, dann übe ich mich halt ein wenig in Geduld. Schließlich gibt es auch Leute, die nicht wie unsereins ständig an der Onlinestrippe hängen oder im Urlaub einfach mal nicht erreichbar sind. Dann warte ich eben mal zwei, drei Wochen. Das kostet außer ein wenig Geduld nichts. Dann frage ich vorsichtshalber nochmal nach und gucke mal im Profil des Owners, ob er überhaupt noch aktiv ist.
Und wenn ich den Punkt für die Statistik nicht bekomme – auch gut. Deswegen lebe ich trotzdem weiter, auch wenns ärgerlich ist, dass es keinen Punkt gibt. Zum Glück kommt sowas ja nur höchst selten vor – wenn überhaupt.
Um es nochmal klarzustellen: Es geht nicht um Leute, die ohne überhaupt eine Mail zu schicken loggen, sondern um die, die Loggen und gleichzeitig oder mit mehr oder weniger großer zeitlicher Verzögerung die Antworten schicken. Bei Cachern ohne Mail kenne ich kein Pardon. Die werden angeschrieben und ich frage höflich nach, wo die Antworten zur Aufgabenstellung bleiben. Kommt keine Antwort, lösche ich die Logs nach angemessener Wartezeit (>14 Tage). Mir geht es um die Leute, die so ungeduldig sind, dass sie keine 30 Minuten auf eine Freigabe warten können. So lange dauert es bei mir im Schnitt nämlich höchstens, bis die Antwort raus geht. Von mitternächtlich eingehenden Mails mal abgesehen. Irgendwann muss unsereins ja auch mal schlafen…

Ich würde es mir auch nie getrauen, ohne Rücksprache mit dem Owner eine Webcam als „Fund“ zu loggen, wenn es mir nicht möglich ist, das Bild wie gefordert mit der Webcam zu knipsen.
Sicher ist es ärgerlich, wenn man extra des Symbols in der Statistik wegen zu einer Webcam fährt und es sich dann herausstellt, dass sie just in dem Moment offline oder sonst irgendwie gestört ist.

So ging es mir vor einem Jahr in Hannover. Ich stand mit voller Ausrüstung mitten auf nem belebten Platz und wollte das Foto schießen, aber Pech gehabt – die Kamera war offline. Leider war aus Zeitgründen (jede Weiterbildung endet halt mal) ein zweiter Versuch nicht drin. Das hab ich dann in einer Note gepostet und damit hatte sich die Sache für mich erledigt.
Heutzutage sieht man das offenbar viel lockerer. Da wird dann eben irgendwo in der Nähe der Kamera ein Bild mit Handy oder Fotoapparat gemacht und damit ohne weitere Zeitverschwendung der Fund geloggt.

Und nun kommt wieder die Stelle, an der ich meine Zweifel an mir habe und mich frage, ob ich das alles nur zu eng sehe…

Was meint Ihr dazu?

4 Gedanken zu „Dringendes Klärungskäffchen…

  1. Hallo Kurt.
    Ich kann Deinen Frust verstehen. Es gibt hier aber nur zwei Möglichkeiten:

    1. Es ist Dir egal, dass die Leute die Regeln mißachten und Du lässt die Logs unkommentiert stehen, das wird dazuführen, dass es immer weiter einreißen wird, weil die Leute sehen, dass z.B. die Vorlogger bereits ohne Webcam Foto geloggt haben.

    oder

    2. Es ist Dir nicht egal und Du löschst rigoros alle Logs, die Deinen Regeln nicht entsprechen.

    Die Szene hat sich einfach verändert, selbst in der verhältnismäßig kurzen Zeit, in der wir dabei sind.
    Erstens ist man durch die schiere Größe der Gemeinschaft (Kann man es überhaupt noch Gemeinschaft nennen bei der Größe?) noch viel anonymer. Sozusagen „ach ist mir doch egal wenn ich mich mit dem einem Owner anlege“ Mentalität.

    „Früher“ kannte da wohl jeder jeden, da war einfach ein Ruf zu verlieren.

    Dann kommt noch dazu, dass durch die ganze Smartphone Geschichte die Sicht auf „Geocaching“ gar nicht unbedingt gegeben ist, man hat ja schließlich nur irgendeine App vor sich…

    Ach keine Ahnung, da könnte man wahrscheinlich einfach ewig drüber lamentieren, und Ihr die „alten Hasen“ in Erinnerungen an die Zeiten, als es wirklich noch eine kleine eingeschworene Gemeinschaft war, schwelgen. (Ja ich geb zu, das hat was)

    Aber wie ist es denn dazu gekommen? Ich kann es nur mal ein paar „Fehler“ aus meiner Sichtweise, also erst ab 2007 aufzählen:
    1. Damals waren die Cacher stolz, wenn es einen Radio- oder Fernsehbericht über dieses neue Hobby gab. Es gab sogar sogenannte „geo DVDs“ als TBs wo sämtliche Berichte und Privataufnahmen drauf waren.
    2. MICROS. Klar gab es damals relativ wenig neu erscheinende Caches. Ich kann es mir nicht vorstellen, wie häufig im Jahre 2003 oder 2004 ein neuer Cache im Bezirk Leipzig gepublisht wurde. Vielleicht einer pro Woche? Ja und die Cacher wollten doch neues Futter. Es kann wohl niemand bestreiten, das auch die „alten HAsen“ durchaus mal die Filmdose für zwischendurch gelegt haben 😉
    3. Statistik-Fetischismus Gabs auch schon unter den „alten Hasen“ und wurde immer weiter verfeinert.
    4. Optimierung und das ewige „WIEVIELE Caches hast Du gefunden?“ Das war DER typische Satz der uns von unserem ersten Event in Erinnerung geblieben ist und das hat sich leider auch bis zum heutigen Tage nicht geändert.

    Keine Ahnung, ich denke zu der ganzen Entwicklung der Community und der Caches bzw. Cache Qualität und Quantität kannst Du mehr sagen. Über einen Blog Artikel zu diesem Thema würde ich mich freuen 🙂

    Abschließend nur noch folgendes:
    Wenn man dieses Hobby noch betreiben will, muss man sich so gut wie es geht damit arrangieren, so dass man selbst noch Spaß hat. Es gibt nach wie vor echt gute Caches, man muss nur vielleicht etwas mehr danach suchen. Und eigene Caches kann man ja prinzipiell auch gut vor Heuschrecken- und App-Cachern schützen, z.B. durch hohe körperliche und geistige Anstrengung 😉

    Das wars erstmal, keine Ahnung, ob das jetzt ein Bild ergibt, ich wollts bloß mal gesagt haben 😉

    Viele Grüße aus Berlin,
    PhunkyNipple.

  2. Danke für den ersten Kommentar zum Thema!
    Also es ist ja nicht so, dass ich wegen solchen Leuten Frust schiebe. Dazu habe ich mir inzwischen ein viel zu dickes Fell zugelegt. Da prallt fast alles gnadenlos ab :-D. Aber es wundert mich natürlich, was inzwischen quasi zum „Standard“ geworden zu sein scheint.
    Möglich, dass es in anderen Regionen lockerer gehandhabt wird.

    Ich wollte damit einfach mal einige Leute zum Nachdenken anregen. Vielleicht hilft es ja, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben ;-).

  3. Das Problem ist, dass die Leute, die darüber nachdenken sollten, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Dein Blog nicht lesen 🙁

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