Geschichtsfälschung?

Geschichtsfälschung?

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich zu diesem Logeintrag bei meinem Cache „Spur der Steine, Teil 2“ einen Kommentar abgebe. Letztlich habe ich mich nach langem Überlegen doch dazu entschlossen. Der Vorwurf, Geschichtsfälschern auf den Leim gegangen zu sein, ist doch zu heftig.

Zuerst möchte ich betonen, daß es ja zum Glück jedem freigestellt ist, einen Cache zu suchen und zu loggen oder dies eben auch nicht zu tun. Und das ist auch gut so!

Mein Anliegen war es, mit dem Verstecken des Caches an die Geschichte und das Ende des bewußten Gebäudes zu erinnern und die Cacher dazu zu bewegen, sich damit zu beschäftigen. Nicht mehr und nicht weniger. Die meisten Finder des Caches fanden es gut, während der Recherchen mehr zu dieser Geschichte zu erfahren.

Der Ton des Logs vom 11.3.09 erinnert mich aber fatal an die Rhetorik, die ich im Staatsbürgerkunde- und Politunterricht zu DDR-Zeiten über mich ergehen lassen mußte. Sorry – ist aber so.

Da werden Behauptungen aufgestellt und nicht mit wenigstens einem Stichpunkt belegt. Die Cachebeschreibung ist ja wirklich nicht sehr lang, aber ich soll in einigen Punkten „Pseudo-Leipzigern“ auf den Leim gegangen sein?!

Wurde das Gebäude nicht 1231 gebaut? War es so baufällig, daß der Abriss unausweichlich war? Wurde der Abriss nicht vom Stadtrat beschlossen? Gab es keine Proteste? Liegen Reste des Bauwerks nicht an der bezeichneten Stelle?

Gut, die „großen Proteste“ nehme ich zurück. Aber es gab Proteste und viele Leipziger, zumindest die, die vom geplanten Abriss wußten, dürften hinter vorgehaltener Hand ihr Unverständnis darüber geäußert haben. Es weiß ja jeder, der in der DDR gelebt hat, daß eine zu große Abweichung der eigenen Meinung von der Linie der „Partei“ schlimmstenfalls zu einem längeren Aufenthalt in Bautzen führen konnte.

Meine Eltern haben mich dazu erzogen, alles kritisch zu hinterfragen und mir meine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Letzteres war damals nicht einfach und hat mir einige Nachteile im Gegensatz zu den linientreuen Nachquatschern eingebracht. Aber ich stehe zu meiner Meinung.

Sollte es irgendwelche sachlichen Fehler geben, bin ich gern bereit, diese zu korrigieren, aber ansonsten finde ich genannten Logeintrag etwas daneben. Ich gehöre weder zu „profilierungssüchtigen Schwätzern“, noch zu  Geschichtsfälschern und auch nicht zu „Pseudo-Leipzigern“.

Auch mir geht das Getöse um den Wiederaufbau des Gebäudes mächtig auf den Keks und ich gehöre nicht zu dessen Befürwortern.

Es geht einfach nur um ein Stück Leipziger Geschichte und das sollte man akzeptieren können.

Bis bald im Wald!

2 Gedanken zu „Geschichtsfälschung?

  1. Danke an die Portitzer, deren informative Caches wir sehr schätzen. Es sollte kein Problem sein, sich über derartig tendenziöse Meinungen qualifiziert hinwegzusetzen.

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