Discover Florida -6-

Discover Florida -6-

Auf dem Weg nach Hogwarts... und alles Muggels!!! Die Leute links am Bildrand bildeten das Ende der Warteschlange und wer genau hinsieht, sieht, dass die Wartezeit zum Zeitpunkt der Aufnahme 75 Minuten betrug. Im Lauf des Vormittags steigerte sich das noch auf 90 Minuten...

Heute sollte es in die Adventure-Islands gehen. Deshalb fielen wir relativ zeitig aus dem Bett. Unser Hotel lag relativ günstig und die Fahrt zum Park dauerte nicht viel länger als 20 Minuten.
Unsere Hotelbekanntschaft aus Fort Myers hatte uns von der neuen „Harry-Potter-Abteilung“ vorgeschwärmt, weshalb wir uns für den Besuch dieses Parks entschieden hatten. Speziell das „4D-Kino“ sollte danach die Wucht in Tüten sein.
Die Eintrittskarten hatten wir uns ja schon in Fort Myers besorgt und so ging es zügig in den Park.
Bis hierhin war ja alles noch ok, aber dann…
Blöderweise war unsere Reise so geplant, dass wir ausgerechnet übers Wochenende in der Gegend mit den größten Attraktionen Floridas waren. Dementsprechend viele Besucher strömten in den Park. Und gerade im interessantesten Abschnitt waren dermaßen viele Leute unterwegs, daß man kaum treten konnte.
Selbst um in einen der unzähligen Souvenirshops zu kommen, musste man mit Wartezeiten bis zu 30 Minuten rechnen. Was das für die Warteschlangen an den wenigen „Attraktionen“ bedeutete, kann sich jeder ausrechnen…

Gewaltige Kulissen, aber nicht viel dahinter...

Am 4D-Kino waren 90 Minuten Wartezeit angesagt. Das hätten wir uns sogar noch angetan, aber dort hinein kam man nur ohne Taschen und Rucksäcke. Die sollte man vorher in Schließfächern deponieren, was bei der Anzahl von Besuchern und der geringen Zahl größerer Schließfächer schlicht ein Ding der Unmöglichkeit war.
So ähnlich sah es dann im Verlauf unseres Rundgangs fast überall aus.
Zudem hatte ich den Eindruck, dass die Zahl der Souvenirshops und gastronomischen Einrichtungen ( auf gut deusch: Nippes- und Fressbuden) um ein vielfaches größer war, als die Zahl der „Attraktionen“.
Wir hatten jedenfalls das ungute Gefühl, dass das Preis-Leistungsverhältnis hier nicht wirklich stimmt und zogen relativ enttäuscht von dannen.

Den weiteren Tag verbummelten wir in einem Outlet-Center in Orlando, von dem meine Mädels mehr begeistert waren, als vom Park. Und für meine Wenigkeit war sogar noch eine Filmdose am Wegesrand drin :-).

Kein Fußweg in Sicht. Selbst zum Goldenen M nebenan muß man fahren. Das weiße Etwas vorn links, das so aussieht wie eine schräg aufgestellte Bank ist übrigens die Bushaltestelle...

Den größten Spaß hatte ich, als meine bessere Hälfte am Abend dann auf die Idee kam, doch noch einen kleinen Spaziergang machen zu wollen.
Ich versuchte ihr das auszureden, weil in Amerika, soweit ich das bisher gesehen hatte, kein Mensch freiwillig weiter als vom Haus bis zum Auto geht. Aber des Menschen Wille ist ja bekanntlich sein Himmelreich und ich gab den Versuch auf. Jeder muß seine Erfahrungen selbst sammeln.
Also wenn schon spazieren gehen, dann wenigstens sinnvoll und in der Nähe (etwa 900m) eine Dose suchen. Damit waren alle einverstanden.
Straffen Schrittes ging es einige Minuten später in Richtung Highway. Noch 800m bis zur Dose, aber auf unserer Seite der Straße kein Fußweg. Die Nachbargrundstücke gingen alle direkt bis an den Highway. Überall schöner gepflegter grüner Rasen.
„Auf der anderen Seite gibt es einen Fußweg!“ meinte meine liebe Frau und spazierte forschen Schrittes zur Ampel, drückte aufs Knöpfchen und eine halbe Minute später stoppte der Verkehr auf dem Highway. Extra für uns :D.
ich musste erstmal zugeben, dass meine Beste Recht hatte. Da gab es tatsächlich einen Fußweg. Nur hörte der nach nur wenigen Metern auch am nächsten Grundstück auf…. Keine Chance, zu Fuß weiter als bis zum nächsten Grundstück zu kommen. Auf den Spaß, bei zunehmender Dämmerung neben dem Highway im Straßengraben zu spazieren, verzichteten wir dann doch lieber.

Kein Fußweg, aber wenigstens FreeWiFi. Ist auch viel wichtiger!

Es hätte bestimmt nicht lange gedauert, bis ein Autofahrer beim Sheriff drei Irre gemeldet hätte, die zu Fuß auf dem Highway unterwegs sind…
Die Amis sind also nicht wirklich zu faul zu laufen, die können gar nicht anders, als selbst die 300m zum McDonalds in der Nachbarschaft mit dem Auto zu fahren, weil es keine Fußwege gibt…

Wieder um eine wertvolle Erkenntnis reicher ging es nach dem Besuch eines Souvenirshops zurück zum Hotel, wo wir unseren Proviant futterten und es uns gutgehen ließen.

Den folgenden Tag verbrachten wir dann auf Wunsch einer einzelnen Dame fast den ganzen Tag am Hotelpool. Chillen nennt sich das auf Neudeutsch :-). Ich hatte kein Problem damit, schließlich hatte ich noch ein gutes Buch zum Lesen, dank Hotel-Wlan auch die letzten Ausgaben der heimatlichen Zeitung auf dem IPad und einige niedliche Flaschen Radeberger waren auch noch da. Abhängen unter der Sonne Floridas. Auch mal ganz nett…

– Fortsetzung folgt –

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