Webserver Teil 3

Webserver Teil 3

Die NSLUNachdem ich schon zwei Eigenbau-Miniwebserver zusammen gelötet habe, hat meine „Serverfarm“ schon wieder Zuwachs bekommen.

Die Bastelei mit den AVR-Webservern ist zwar ganz nett, die Rechenleistung unterm Strich aber nicht so toll. Dank Frank habe ich für die etwas mehr Rechenpower erfordernden Anwendungen eine sehr stromsparende (im Vergleich zu einem normalen PC als Server) Lösung gefunden: die NSLU2.

Eigentlich ist das Teil dazu gedacht, herkömmliche USB-Festplatten einfach ins Heim-Netzwerk zu bringen. Findige Leute haben das auf Linux basierende Betriebssystem „aufgebohrt“ und um sehr nützliche Sachen erweitert. Das wären zum Beispiel Apache, MySQL, PHP und Perl. Man kann natürlich auch Samba installieren oder das Teil zum Druckerserver im Heimnetzwerk machen.

Im Vergleich zu einem normalen PC ist die Hardwareausstattung mit einem 266MHz Prozessor und 32MB Ram zwar recht bescheiden, aber für die vorgesehene Anwendung als kleiner Heimserver mit minimalem Stromverbrauch ist sie schon beachtlich und mit Sicherheit ausreichend.

Die erste Aktion bestand also darin, der NLSU ein neues Betriebssystem zu verpassen. Und weil der interne Flashrom für die geplanten Erweiterungen (Apache, PHP, MySQL, Perl, …) etwas knapp ist, habe ich es anschließend auf einen 1GB-USB-Stick ausgelagert. Nun ist so ein USB-Stick, was die Schreibzugriffe betrifft, ja auch nicht für die Ewigkeit gebaut. Gerade bei den unter Linux reichlich anfallenden Logdateien könnte ich mir vorstellen, dass er über kurz oder lang die Grätsche macht. Deshalb ist der spätere Umzug auf eine Festplatte fest eingeplant.

Außerdem möchte ich natürlich auch Daten von „außerhalb“ (Daten vom Temperaturfühler etc.) an den Server in der NSLU liefern. Dazu bietet sich eine in der NSLU vorhandene, aber nicht nach außen geführte serielle Schnittstelle an. Leider fehlt bei dieser die Pegelwandlung von TTL-Pegel auf die bei seriellen Schnittstellen üblichen Pegel von +/-12V. Deshalb sollte man es tunlichst vermeiden, längere Kabel direkt an die Schnittstelle anzuschließen. Der direkte Anschluß an den PC verbietet sich ohne Pegelwandlung  ohnehin.

Der Umbau selbst ist kein großes Ding. Ein IC und ein paar kleine Keramikkondensatoren reichen schon aus. Wer allerdings nicht weiß, wo am Lötkolben das heiße Ende ist, sollte lieber auf einen Konverter Seriell <-> USB ausweichen.

Heute habe ich mir mal die „inneren Werte“ meines Schmuckstückes angesehen. Das Öffnen des Gehäuses war ganz unproblematisch. Einfach an der „Schnittstelle“ zwischen silberfarbenem Frontteil und grauem Rückenteil das Gehäuse zusammen drücken und das Frontteil nach vorn abziehen.

Vorsicht! Die Platine ist nicht im Gehäuse angeschraubt und fällt einem entgegen! Also nicht fallen lassen!

Es versteht sich von selbst, dass bei solchen Aktionen die Garantie verloren geht! Wer an seiner NSLU das Gehäuse öffnet oder das Betriebssystem ändert, tut dies grundsätzlich auf eigene Gefahr!

Beim Zusammenbau sollte man die Platine zuerst in die Führungsrillen im Frontteil stecken. Dabei aufpassen, dass der Ein/Ausschalter richtig sitzt. Der verkantet sich nämlich gern. Anschließend vorsichtig das Rückenteil aufsetzen und auf das Frontteil drücken.

Das Innenleben meiner NSLU

So sieht die NSLU von innen aus. Mehr demnächst auf dieser Seite…

7 Gedanken zu „Webserver Teil 3

  1. >266MHz Prozessor und 32MB Ram

    >geplanten Erweiterungen (Apache,
    >PHP, MySQL, Perl, …)

    Oha. Kommt man da nicht mit zB. Fnord und ein paar C/dietlibc-CGIs besser?

  2. Mag sein. Es gibt fast immer zu fast allem eine bessere Lösung. Aber ich komm ganz gut klar damit und für meine zwei bis drei Haus internen Anwendungen reicht es.
    Schade, dass Du Dich hinter einem Pseudonym versteckst. Sonst hätte man ja noch etwas drüber diskutieren können ;-).

  3. >für meine zwei bis drei Haus internen Anwendungen
    >reicht es
    Ok, dafuer duerfte es wirklich reichen. Ich ziehe iA. aber den cgi-Ansatz vor, da dann nur ein kleiner Webserver (fnord, gatling¹, thttpd…) staendig laeuft (bzw. nur tcpserver, xinetd…) und ab und zu geforkt wird. Das forken geht dank libowfat/dietlibc recht fix.

    ¹ http://www.fefe.de/gatling/

    >Sonst hätte man ja noch etwas drüber diskutieren können.
    Ich kann ja ab und zu vorbeischauen und mitdiskutieren, wenn ich denn „helfen“ kann. Ich hab nur keine NSLU zum Ausprobieren, sondern nur Erfahrungen mit aelteren Rechnern und irgendwann mal gelesen, dass die dietlibc wohl auch auf Arm laeuft. 😉

  4. Hi Kurt,

    ich habe auch ne NSLU2. Mich würde insbesondere die Temperaturerfassung über die serielle Schnittstelle bei der NSLU interessieren. Bist Du da schon weitergekommen?

    Viele Grüße

    Heagar

  5. Nein, bin aus Zeitmangel leider noch nicht dazu gekommen. Eigentlich wollte ich die NSLU mehr als Webradio-Aufnahmestation nutzen. Das funktioniert ansich auch ganz gut, nur die zeitliche Steuerung der Aufnahmen ist etwas kompliziert.
    Zeitsteuerung für regelmäßig wiederkehrende Aufnahmen ist mit cron ja kein Problem.
    Für einmalige zeitgesteuerte Aufnahmen gibts at. Das wollte ich auch einsetzen. Blöderweise läßt sich das entsprechende Paket aber nicht fehlerfrei installieren :-(. In einschlägigen Foren hab ich dazu bis jetzt auch keine Lösung gefunden.
    Leider bin ich nicht so firm, dass ich das selbst hinbekommen könnte.
    Momentan ist die Zeit für solche Basteleien auch zu knapp.

    Sommerzeit = Gartenzeit = Unkrautzeit = Rasenmähzeit = wenig „richtige“ Freizeit.

    Aber der nächste Winter kommt bestimmt ;-).

  6. Hallo Kurt,

    da der Winter ja nun fast schon wieder vorbei und ich wollte mal frage, ob Du mit den Thema Temperaturerfassung über die eingebaute serielle Schnittstelle schon weiter gekommen bist?

    Viele Grüße

    Heagar

  7. Hallo Heagar,

    leider nein. Ich hab die NSLU im Moment nur für den Zweck im Einsatz, für den sie eigentlich gedacht ist… sprich: USB-Festplatte dran und als Backupmedium im Netzwerk verfügbar gemacht.
    Für die Bastelarbeiten bräuchte ich, jetzt wo das so gut läuft, eigentlich eine zweite NSLU…

    Viele Grüße
    Kurt

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