Israel 2017, Teil 5

Israel 2017, Teil 5

Foto: Klagemauer

Nach unserem Ausflug in den Norden Israels sollte es heute nach Jerusalem gehen. Vor 8 Jahren waren wir schon einmal dort, seinerzeit fuhren wir aber mit dem Bus von Tel Aviv aus dorthin.Damals wusste ich noch nicht, dass es auch eine Bahnverbindung nach Jerusalem gibt. Durch einen Bericht im Fernsehen wurde ich auf diese Strecke aufmerksam gemacht und es entstand der Wunsch, Jerusalem noch einmal zu besuchen, diesmal aber mit der Bahn.
Und wie es Wünsche so an sich haben… meistens schiebt man deren Erfüllung vor sich her, bis es zu spät für eine Umsetzung derselben ist. Fast wäre es mir auch so gegangen, denn im letzten Jahr las ich einen Bericht in der Zeitung in dem stand, dass zwischen Tel Aviv und Jerusalem eine neue Bahnverbindung entsteht und diese schon kurz vor der Fertigstellung steht. Mit dieser Verbindung soll sich die Fahrzeit zwischen den beiden Städten um mehr als die Hälfte verkürzen. Für die Pendler, die die Strecke jeden Tag nutzen, ist das natürlich schön. Für den Touristen, dem es nicht auf die Zeit ankommt und der die Aussicht genießen will, sind die vielen Tunnel und Lärmschutzwände neben den Gleisen dann aber eher nicht so schön.

Grabeskirche 2017 Grabeskirche 2009

Also wurde festgelegt, dass der nächste Urlaub nach Israel geht, um die Chance zu nutzen, noch einmal die alte Bahnstrecke zu befahren, bevor diese vielleicht stillgelegt wird.

Im Gegensatz zur Fahrt nach Akko ging es diesmal recht entspannt zur Sache. Der Zug war nicht sehr voll, weil viele Leute der kürzeren Fahrzeit wegen den Bus nach Jerusalem bevorzugen. Außerdem liegt der Bahnhof in Jerusalem recht weit ab vom Stadtzentrum. Vom Bahnhof aus fährt zwar ein Bus ins Zentrum, aber mit dem ist man auch eine gefühlte Ewigkeit unterwegs, weil der alle Wohngebiete rechts und links der Straße zum Zentrum abfährt…

Auf Fotos vom Zug aus habe ich diesmal bewußt verzichtet. Erstens wollte ich ja die Aussicht genießen und nicht ständig die Kamera vor der Nase haben und zweitens war die Scheibe nicht die sauberste. Wasser ist (nicht nur) in Israel ein knappes Gut und daher offenbar zu schade, um die Zugfenster damit zu putzen…

Wie schon beim letzten Mal in Jerusalem besuchten wir zuerst die Grabeskirche. Nicht, dass wir besonders religiös wären, aber bei unserem ersten Besuch war die Grabeskirche wegen Schäden nach einem Erdbeben mit einem Stahlgerüst gesichert. Inzwischen sind die Restaurationsarbeiten abgeschlossen und wir wollten die Kirche einfach mal ohne Gerüst sehen.
Danach bummelten wir durch die Altstadt zur Klagemauer und von dort durch das arabische Viertel in Richtung Tempelberg. Dort durften wir leider nicht hin, da wegen der israelischen Feiertage eine erhöhte Sicherheitsstufe bestand und man nur wenige Stunden am Vormittag hin durfte. Schade!
Auf dem Weg zum Tempelberg wurde ich von israelischen Soldaten gefragt, ob ich aus der Türkei kommen würde. Über diese Frage haben wir uns natürlich gewundert. Bis wir zur nächsten Kontrollstelle kamen und uns dort erklärt wurde, dass nur Muslime Zutritt hätten. Also ich wäre wegen meiner dunklen Haare und des Bartes sicher durchgekommen, aber Frau und Kind wohl eher nicht… 😉

Anschließend ging es weiter in Richtung des zentralen Busbahnhofes. Für den Rückweg wollten wir dann doch die schnellere Verbindung benutzen. Vorher fuhren wir aber noch ein paar Haltestellen mit der Straßenbahn durch Jerusalem. Während bei uns in Sachen Straßenbahn ja eher der Rückwärtsgang eingelegt wird und Strecken eher stillgelegt als neue Strecken gebaut werden, ist das in Israel ganz anders.
Bei unserem ersten Besuch in Jerusalem war die Straßenbahn gerade im Bau und große Plakate warben für die neue Bahn. Inzwischen ist die erste Strecke fertig und da mussten wir natürlich auch mitfahren. Was natürlich ganz praktisch war, weil wir ohnehin in diese Richtung mussten 🙂

2009: Werbung für die neue Tram 2009: Straßenbahnbaustelle
Basar in Jerusalem Bevor es aber mit dem Bus zurück ging, schlenderten wir noch über den Mahane Yehuda Markt und besorgten uns noch etwas Reiseproviant für die Rückfahrt.
Was uns erstaunte, war die Tatsache, dass wir diesmal am Busbahnhof nicht kontrolliert wurden. Bei unserem letzten Besuch wurden Taschen und Rucksäcke „durchleuchtet“ und alle auf eventuell versteckte Waffen „gefilzt“. Diesmal konnten wir das Gebäude „einfach so“ betreten.
Bis auf die üblichen Staus verlief die Rückfahrt ganz entspannt und wir waren froh über die Pause für unsere platt gelaufenen Füße 😉

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