Israel 2017 – Teil 2

Israel 2017 – Teil 2

Foto: Tel Aviv - Strandpromenade
 
Viele Leute, denen wir von unserem Urlaub in Israel erzählen, fragen uns, ob wir uns dort denn überhaupt sicher gefühlt hätten. Sie reagieren dann immer ganz erstaunt, wenn wir sagen „Ja, selbstverständlich! Es ist mindestens genau so sicher oder unsicher, wie in Deutschland.“
Und tatsächlich ist es auch so! Im Gegenteil! Wir fühlten uns dort sicherer, als hier!

Die Israelis mussten in der Vergangenheit viele Terroranschläge erleiden und haben eine Menge daraus gelernt. Viele Soldaten tragen auch nach Dienstschluss ihre Waffen, selbst bei den Busfahrern konnte man die Pistole am Gürtel sehen. Vor dem Betreten jedes größeren Gebäudes/Einkaufszentrums wird man mit Metalldetektoren gescannt und ein Securitymitarbeiter schaut sich den Inhalt jeder Handtasche an. Bevor einen Bahnhof betreten darf, wird das Gepäck, wie bei uns am Flughafen, durchleuchtet.

Es wird dort also viel für die Sicherheit getan und man muss sich wirklich keine Sorgen machen. Und eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben. In Israel nicht und auch sonst nirgends in der Welt, wie die traurigen Ereignisse der letzten Tage in England bewiesen haben.

Nun aber zurück zu unserem Urlaub.
Den zweiten Tag nutzten wir, um zu sehen, was sich in Tel Aviv seit unserem letzten Besuch im Jahr 2009 so alles verändert hat.
Zudem hatte uns der Taxifahrer auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel erzählt, dass in Israel zwei Feiertage bevorstehen und dass an diesen Tagen nur wenige Geschäfte geöffnet haben und abends alle Restaurants geschlossen sind.
Also hieß es, etwas Verpflegung zu besorgen. Wir bummelten über den Basar, staunten wie schon beim letzten Besuch über das vielfältige Angebot und das bunte Treiben dort.

Foto: Marktstand Foto: Gewürzstand

Am Nachmittag besuchten wir einen anderen Markt, von dem es heißt, man bekommt dort kulinarische Angebote aus der ganzen Welt. Und es stimmt wirklich! Vom Sushi über die Weißwurst vom Bayernmarket, von Pizza bis Hummus gits da alles. Zu entsprechenden Preisen, versteht sich… 😉 Ein kleines belegtes Baguette sollte gleich mal umgerechnet acht Euro kosten… Da versorgten wir uns lieber anderweitig.

Foto: Sarona Markt Foto: Sarona Markt


Außerdem besorgten wir uns, für den Kontakt in die Heimat ganz wichtig, eine israelische SIM-Karte. Das ging, ganz im Gegensatz zu den Gepflogenheiten hier bei uns in Deutschland völlig unkompliziert und vollkommen anonym!
Wenn ich mich richtig erinnere, kostete die Prepaid-Karte samt fünf Gigabyte Datenvolumen (einen Monat gültig) etwa 25 Euro. Die Karte wanderte in einen mobilen Hotspot und versorgte uns so während des gesamten Aufenthaltes mit mobilem Internet. Und am Ende war das Datenvolumen trotz intensiver Nutzung durch drei Personen noch nicht einmal aufgebraucht…

Foto: Hundespielplatz in Tel Aviv

Was uns bei unserem Spaziergang auch auffiel: Es gibt viele Hunde in Tel Aviv. Vielleicht sogar mehr, als in vergleichbaren deutschen Städten. Nur eines haben wir nicht gesehen: Hundehaufen auf den Fußwegen. Jeder Hundehalter nimmt die Hinterlassenschaften seines Fiffis mit und entsorgt sie.

Und noch etwas haben wir gesehen: Einen eingezäunten (!) Hundespielplatz mitten in Tel Aviv! Hundewiesen gibt es bei uns auch, aber wirklich frei laufen lassen möchte ich meine Hunde dort nicht. Hier habe ich, im Gegensatz zu anderen Ländern wie eben Israel oder Dänemark, noch keine umzäunten, öffentlichen (und kostenfreien!) Hundewiesen gesehen.
Bei uns geht es auf den ausgewiesenen Hundewiesen ja bunt durcheinander und das selten konfliktfrei. Da fahren Radler quer über die ausgeschilderte Hundewiese und meckern, wenn ein Hund auf sie zugerannt kommt. Gleiches gilt für Jogger, die so dicht neben dem angeleinten(!) Hund vorbei rennen, dass sie ihm fast auf die Pfoten treten und sich dann wundern, wenn der überraschte Hund nach ihnen schnappt.
Da wünscht man sich von unseren Politikern, dass die nicht gerade niedrige Hundesteuer doch endlich mal zweckgebunden für eine sinnvoll eingerichtete Hundewiese verwendet wird!

Zwei Kilometer weiter erlebten wir dann eine, nach dem unkompliziertem Kauf der SIM-Karte, eher unangenehme Überraschung. Da wir unsere Reise selbst organisiert hatten und daher viel den öffentlichen Nahverkehr/Zug nutzen wollten, wollten wir uns eine Chipkarte, die man als Fahrkarte nutzt, besorgen.

Die viele Bürokratie, die bei uns beim Kauf einer SIM nötig ist, kam dort beim Kauf dieser „Fahrkarte“ auf uns zu. Der Verkäufer forderte nämlich den Reisepass, trug alle Daten in seinen Computer ein und machte zum Schluss auch noch ein mehr oder weniger hübsches Passbild von uns, welches anschließend auf die Karte gedruckt wurde.
Blöd war halt nur, das ein Reisepass im Hotelsafe lag und der Verkäufer sich nicht mit einem deutschen Personalausweis/Führerschein zufrieden geben wollte. Es musste unbedingt ein Reisepass sein… 🙁
Immerhin hatten wir schon mal zwei von drei Chipkarten. Diese wurden im Anschluss am Automaten mit einem Guthaben aufgeladen. Beim Aufladen von dreißig Schekeln wurden 37,50 auf der Karten gutgeschrieben – man bekommt so quasi immer etwas mehr als eine Fahrt geschenkt.

Im Bus legt man die Karte beim Einsteigen auf ein Lesegerät, der Fahrpreis (pro Fahrt) von 5,90 wird abgebucht und man bekommt ein Papierticket ausgedruckt, auf dem auch gleich das Restguthaben der Karte ausgewiesen ist.
Man sieht so immer rechtzeitig. wenn man wieder Guthaben nachladen muss.
Selbstverständlich kann man mit dieser Karte auch Wochen/Monats/Jahreskarten kaufen/nutzen. Aber das brauchten wir für unsere paar Tage Urlaub ja nicht.

Das Beste an dieser Karte ist aber, dass sie nicht nur in Tel Aviv gültig ist, sondern im ganzen Land. Wir brauchten also für unsere Touren nach Haifa, Jerusalem oder Akko keine anderen Fahrkarten. Selbst beim Fahren mit dem Zug ist sie gültig – man bucht sich den Fahrschein vor der Fahrt am Automaten. Alles völlig unkompliziert!

Na gut. Wie es mit dem Datenschutz bei dieser Art zu reisen ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber darüber wollten wir uns im Urlaub nicht den Kopf zerbrechen. Für uns war es einfach nur bequem! Und der Fahrpreis für eine Fahrt mit dem Bus in Tel Aviv ist der gleiche, wie eine Fahrt in Jerusalem mit der Straßenbahn oder in Haifa mit dem Bus. Man stelle sich so etwas mal in Deutschland vor… UNDENKBAR! 😉

Eine Fahrkarte für alles und überall!
… braucht er natürlich so nicht! 😉

Am Abend ging es dann nochmal an den Strand zum Sonnenuntergang gucken. Und es kam, wie es kommen musste: ein paar Minuten vor Sonnenuntergang schob sich die Wolke vom Dienst ins Bild…

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