Waze

Waze

Waze? Noch nie gehört? Das ging mir bis vor ein paar Tagen auch so. Dann las ich auf Heise-online einen Artikel darüber und wurde neugierig. Seitdem teste ich es fleissig, aber die Ergebnisse sind doch ziemlich ernüchternd. Aber der Reihe nach…

Waze ist ein Online-Navigationssystem für Smartphones, wie zum Beispiel das iPhone, Nokias Symbian Handys und für Android gibts das bestimmt auch. Damit ist schon mal klar, das man Waze nur nutzen sollte, wenn man eine entsprechende Datenflat für’s Handy gebucht hat. Die entsprechende Waze-App gibts gratis in den jeweiligen Stores.

Nun werden sich einige fragen, was denn nun das besondere an Waze ist. Das ist ganz einfach erklärt. Während der Fahrt übermittelt das Handy die aktuelle Verkehrslage an einen zentralen Server, also z.B. die gefahrene Geschwindigkeit und die Position. Aus diesen Daten werden dann Meldungen über den Verkehrsfluß generiert und diese wiederum in Echtzeit an die Waze-Teilnehmer übermittelt. Außerdem haben „Wazer“ die Möglichkeit, manuell Meldungen über besondere Ereignisse wie z.B. Verkehrskontrollen, Radarfallen, Unfälle, Baustellen, etc. an den Server zu übermitteln. Auch diese Daten werden dann quasi in Echtzeit wieder an die anderen „Wazer“ übermittelt.

Das ganze funktioniert natürlich um so besser, je mehr Teilnehmer ihre Daten und Meldungen zur Verfügung stellen. Leider ist in dieser Beziehung hier noch nicht sehr viel los.
Trotzdem ist die Idee sehr interessant. In den USA soll Waze in einigen Bundesstaaten (z.B. Florida) schon besser und genauer als die „Konkurrenzsysteme“ funktionieren. Bis es hier soweit ist, dürfte aber noch viel Wasser die Pleiße runter fließen…

Interessant ist noch die Art und Weise, wie Waze die Teilnehmer zu möglichst vielen Fahrten mit eingeschalteter Waze-App motivieren möchte. Da gibt es nämlich auf der Karte auf den Straßen abgelegte virtuelle „Bonbons“ zu sammeln und für jeden gefahrenen Kilometer gibt es Bonusgummipunkte. Je mehr man von diesen Punkten gesammelt hat, um so weiter oben findet man sich dann in der „Bestenliste“.
Zusätzliche Punkte kann man für übermittelte Verkehrsmeldungen oder Kartenfehler sammeln.

Die Qualität eines Navigationssystems steigt und fällt aber am meisten mit der Qualität des Kartenmaterials. Und da hapert es meiner bescheidenen Meinung nach im Moment noch sehr.
Spaßenshalber hatte ich Waze auf dem iPad heute bei einer Fahrt zum Flughafen Leipzig-Halle im Navigationsmodus eingeschaltet. Dabei berechnete Waze eine Route, die mir von noch keinem anderen Navi (und ich hatte von TomTom bis Garmin schon einiges im Einsatz) vorgeschlagen wurde. Logisch, dass ich diese Route nicht gefahren bin.

Screenshot einer idiotischen Abbiegeanweisung von Waze
Blödsinnige Abbiegeanweisung von Waze, im fahrenden Auto (ich war Beifahrer!) leider etwas verwackelt

Waze berechnete daraufhin in angemessener Zeit eine neue Route, die meinen Vorstellungen von der optimalen Route schon näher kam. Der Knaller war dann aber eine vollkommen hirnrissige Abbiegeanweisung.
Ich wollte auf einer Straße mit zwei (!) Linksabbiegerspuren links abbiegen. Waze empfahl mir aber, nach rechts abzubiegen um gleich danach eine 180° Wende zu fordern… Das war dann doch etwas viel des Guten.

Fazit: Nette Idee, aber im Moment keine ernsthafte Alternative zu meinem Garmin. Aber vielleicht probiert ihr es ja selbst mal aus…

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