Discover Florida -4-

Discover Florida -4-

Strand in St. Pete Beach, direkt hinterm Postcard Inn

Tag 4 unserer Florida-Erkundungstour begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel.
Und während ich am Buffet stehend noch überlegte, was für den mitteleuropäischen Standardmagen halbwegs verträglich ist, meinte meine bessere Hälfte plötzlich „Guck mal, da sitzen welche draußen und frühstücken, laß uns auch rausgehen!“

Naja, irgendwas kam mir da gleich komisch vor, im Moment wusste ich nur noch nicht, was nicht stimmte. Einige Minuten später fiel der Groschen dann aber, als ich vom Tisch nebenan nämlich bekannte Töne hörte. War ja klar, dass sich kein Ami zum Frühstück nach draußen setzt, das konnten nur Landsleute sein ;-).

Wir kamen jedenfalls nett ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass unsere Tischnachbarn aus Berlin waren und nach drei Wochen Floridaurlaub ihren letzten Urlaubstag dort verbrachten.
Wir bekamen so ganz nebenbei auch noch ein paar praktische Tipps für unsere weitere Reise. Die führte uns später nämlich weiter nach Kissimmee, dort wollten wir einen der großen Vergnügungsparks besuchen und brauchten dazu natürlich noch die entsprechenden Eintrittskarten.
Zu Hause hatten wir uns schon darüber informiert, daß man die Tickets als ADAC-Mitglied beim amerikanischen ADAC-Pendant AAA günstiger als an der Tageskasse bekommt.
Unsere Tischnachbarn empfahlen uns nun, diese Tickets nicht erst in Kissimmee zu kaufen, sondern gleich hier in Fort Myers, weil das AAA-Büro hier quasi gleich um die Ecke wäre und man in Kissimmee erst ein ganzes Stück quer durch die Stadt fahren müsste.
So machten wir es dann auch und löhnten trotz Rabatt immer noch heftige 250$ für drei Tageskarten für die „Islands of Adventure“ der Universal Studios.
Es stellte sich heraus, dass diese Wahl keine gute Entscheidung war, dazu aber später mehr.

Der weitere Tag verlief dann anfangs nicht so optimal. Das Leben hält für einen Ausländer in Amerika nämlich manche Überraschung bereit. Zugegeben, teilweise war ich auch selbst Schuld.
Auf dem Weg zur nächsten Station unserer Tour, St. Petersburg, wollten wir nämlich noch einen der bekannten Strände am Golf von Mexiko ansteuern. Während ich nach der von meinem eigenen Navi berechneten Route fuhr, gab es plötzlich große Diskussionen, als das Navi „geradeaus“ ansagte, die Wegweiser in Richtung St. Petersburg aber nach Links zeigten… Dass das seinen guten Grund zu haben schien, war mir klar, meiner lieben Frau aber eher nicht.
So einigten wir uns schließlich darauf, dass sie, während ich nach unserem Navi weiter fuhr, im zweiten (gemieteten) Navi eine neue Route in Richtung Strand berechnen ließ. Als es einige Minuten später soweit war, folgte ich den Anweisungen des zweiten Navis und wurde prompt in eine andere Richtung geschickt.
Das Problem an dieser Sache war nur, dass wir uns plötzlich auf einer mautpflichtigen Straße befanden, bei der die fälligen Gebühren aber nicht „Cash“ bezahlt werden konnten, sondern irgendwie auf elektronischem Weg fällig wurden.

Soweit ich die über der Fahrbahn befestigten Schilder verstand, sollten bei Befahren der Straße ohne gültige Mautplakette mindestens 100$ Strafe fällig werden… Schöne Sch***e!

Gleichzeitig fiel mir ein, dass ich solche Schilder kurz nach unserer Ankunft in Miami auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel in Miami Beach auch schon mal gesehen hatte… dann wären das jetzt schon mal 200$ im Fall des Falles :-(.
Der Unterschied zwischen beiden Navis war nur ein klitzekleines Häkchen, in meinem Navi gesetzt, im gemieteten Navi nicht.
Da gibt es nämlich eine hilfreiche Option, mit der man Mautstraßen bei der Routenberechnung ausschließen kann.
Und die war im gemieteten Navi nicht eingeschaltet. So gesehen sind die Mautstraßen ja nicht problematisch, der fällige Obolus ist nicht sehr hoch. Aber blöderweise unterscheidet das Navi nicht zwischen Mautstraßen, bei denen man Cash bezahlen kann und Straßen, bei denen das nicht funktioniert. Im schlechtesten Fall bemerkt man den Fehler erst zu spät, zahlt ne Menge Strafe und fährt viele Kilometer zusätzlich.

Pool im Postcard Inn in St. Pete Beach

Deshalb sollte man, wenn man sich im fraglichen Gebiet nicht auskennt, die Mautstraßen bei der Navigation vermeiden. Das spart Geld, Zeit und Nerven…

Der Tag war vorläufig gelaufen und die Stimmung am Boden. Ich richtete mich wieder nach unserem eigenen Navi und fuhr direkt zu unserem gebuchten Hotel. Dort angekommen checkten wir ein und gingen erst mal aufs Zimmer. Die nächste unangenehme Überraschung ließ nicht lange auf sich warten und lag in Form einer toten Kakerlake im Bad.
Weil das Zimmer auch sonst keinen schönen Eindruck machte, gingen wir zur Rezeption und ließen uns ein anderes Zimmer geben. Mein erster Weg führte mich direkt ins Bad. Licht an und schon sah ich auch dort was krabbeln… :-(.
Also wieder zurück an die Rezeption und nochmal Zimmerwechsel. Dort krabbelte zwar nichts, aber wirklich sauber war es in dem Kabuff auch nicht. Die Bettwäsche war nicht frisch bezogen, als ich mich auf einen Sessel setzte, piekste mich ein Kronkorken in den Allerwertesten und unter dem Sesselkissen fand sich noch mehr Müll. Da war der seit Tagen nicht gesaugte Teppichboden, auf dem sich noch Reste einer kaputten Bierflasche und anderer Müll fand, nur noch Nebensache.
Wir hatten nun nicht wirklich vor, uns in diesem „Hotel“ noch ein viertes Zimmer anzusehen oder gar zu übernachten. Zum Glück gibt es in fast jedem Hotel ein offenes WLAN und so setzte ich mich an’s IPAD, startete Skype und rief die Hotline des Reiseveranstalters in Orlando an. Ich schilderte dort die Zustände in diesem Hotel und bat darum, dass uns der freundliche Herr am Telefon ein anderes Hotel besorgen sollte.
Das klappte erstaunlich problemlos und ohne irgendwelche Diskussionen. Er bat uns, da wir ja per Skype telefonierten, um einen Rückruf in einer halben Stunde und versprach, sich in dieser Zeit um eine andere Unterkunft zu kümmern.

Abends im Postcard Inn - chillen im Licht unzähliger Laternen...

Wir überbrückten die Wartezeit mit einem kleinen Picknick im Auto und meldeten uns nach der halben Stunde wieder bei ihm. Er gab uns die Adresse eines anderen Hotels, als kleine Entschädigung sogar eine Kategorie besser, als wir gebucht hatten.
Nochmal 30 Minuten später kamen wir in einem sauberen, schön eingerichteten Hotel direkt am Strand in St. Pete Beach an. Der Tag war gerettet!
Klamotten aus dem Auto und ab an den Strand! Schöööön! Am Abend gönnten wir uns zur Abwechslung im benachbarten Restaurant ein wirklich leckeres Abendessen.

Was haben wir an diesem Tag gelernt?

  1. Vor der nächsten Reise mal die Hotelbewertungen im Internet lesen. 62% Daumen runter kann nichts gutes bedeuten.
  2. Anrufe per Skype in Amerika und nach Europa sind echt praktisch und vor allem sehr preiswert! Von 10€ Guthaben vor der Reise sind nach fast täglichen, sehr langen Telefonaten ins deutsche Festnetz noch über 7 Euro Guthaben vorhanden…
  3. Vorher nach den Optionen für die Routenberechnung schauen.
  4. Alles wird gut 🙂

In diesem Sinne… Fortsetzung folgt!

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